Eva* wusste gar nicht wie ihr geschieht. In der Bibliothek der Uni Genf, wo die junge Frau studiert, fixiert sie ein Mann mit seinem Blick, bleibt während mehrerer Minuten stehen. Scheinbar reglos. Bis er sich plötzlich den Reissverschluss seiner Hose hochzieht. «Erst da wurde mir klar, was er getan hat», sagt die Studentin zu «20 Minutes».
Die Situation trug sich Anfang August zu. Sie sei völlig paralysiert gewesen, habe gar nicht reagieren können. Tags darauf, als er wieder auftaucht, geht Eva zur Polizei, zeigt den Grüsel an.
Securitas kann ihn nicht aufhalten
Doch vorerst passiert nichts. Eva begegnet dem masturbierenden Störenfried noch zwei weitere Male. In der Bibliothek fühlt sie sich nicht mehr wohl: «Er versteckt sich gut, die Frauen wissen gar nicht, dass er sie beobachtet. Das macht das Ganze sehr beängstigend.»
Ein Securitas-Mitarbeiter erzählt ihr, dieser «komische Typ» schleiche immer wieder im Uni-Gebäude herum. Doch die Fläche ist zu gross. Er habe versucht, den Mann zu schnappen. Ohne Erfolg.
Undercover-Polizisten ermitteln
Die Universität Genf bestätigt gegenüber dem Portal, von dem Mann zu wissen. Die Sicherheit auf dem Gelände wurde verstärkt, Undercover-Polizisten eingesetzt. Seitdem habe er sich nicht mehr blicken lassen.
Eva ist erleichtert. Aber auch enttäuscht. «Ich wollte, dass er gefasst wird», sagt sie. Drei Mal musste sie den Übeltäter der Polizei beschreiben. Umsonst. Nun bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu hoffen, der Mann komme nie wieder zurück: «Allzu viel Hoffnung mache ich mir nicht. Bisher konnte ihn ja auch niemand wirklich aufhalten.» (hah)
* Name geändert