In Form von Ergänzungsleistungen zur AHV, Eingliederungsbeiträge und Prämienverbilligungen sackte das pensionierte Ehepaar und dessen Sohn über die Jahre die beträchtliche Summe von 600’000 Franken ein.
Ein anonymer Hinweis lenkte die Aufmerksamkeit der Behörden auf die an der Waadtländer Riviera wohnhaften Betrüger. Ihnen wird vorgeworfen, beträchtliche Guthaben verheimlicht zu haben.
Weshalb das Treiben über all die Jahre unentdeckt blieb, wird nun ermittelt.
Trotz Sozialhilfebezug soll der Vater gleichzeitig mehrere Geschäfte zwischen der Schweiz und Tunesien getätigt haben. Hauptsächlich handelte es sich um Autohandel und Finanzgeschäfte.
Ehefrau will nichts gewusst haben
Im vergangenen Juli wurden die beiden verhaftet und befragt. Dabei verteidigte sich die Frau damit, dass sie nur teilweise über die Geschäfte ihres Ehemannes Informiert sei. Die Strafuntersuchung ist noch nicht abgeschlossen.
Wegen des gewerbsmässigen Betrugs muss das Ehepaar mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.
Da die Beschuldigten mit den Behörden kooperieren, konnten bis jetzt rund 450'000 Franken beschlagnahmt werden.
Es ist einer der grössten Fälle von Sozialhilfebetrug, der je im Kanton Waadt aufgedeckt wurde. (rie)