Drei gebrochene Wirbel und acht gebrochene Rippen. Diese Verletzungen hat eine 54-jährige Deutschschweizerin erlitten, weil sie am vergangenen Samstag mit ihrem Hund eine umzäunte Weide durchquerte. Die Frau wurde in Chevenez JU von einer Kuhherde attackiert. Sie konnte sich in Sicherheit bringen, indem sie unter dem elektrischen Zaun hindurchschlüpfte.
Der Hund brachte Hilfe
Dann blieb sie während fünf Stunden liegen. Wie die Westschweizer Tageszeitung «Le Matin» berichtet, machten sich die Gastgeber, bei denen die Deutschschweizerin das Wochenende verbrachte, auf die Suche, weil sie nicht nach Hause zurückkehrte. «Wir haben dann ihren Hund angetroffen», erzählt das Paar. Dieser habe sie dann zu der Verletzten geführt. «Ohne den Hund wäre sie tot.»
Die Rega flog die Frau in ein Basler Spital. Dort musste sich die Deutschschweizerin einer fünfstündigen Operation unterziehen. Es wird angenommen, dass sie keine bleibenden Schäden davontragen wird.
Zum Glück waren die Hörner abgesägt
Der Präsident der Gemeinde Haute-Ajoie, zu der die Ortschaft Chevenez gehört, war am Unfallort. Er hat sich die Spuren der Kühe auf der Weide genau angeschaut. «Wenn die Hörner nicht abgesägt gewesen wären, wäre die Wanderin womöglich aufgespiesst worden», sagt Michel Baconat.
Für den Besitzer der Herde – zwölf Kühe, zwölf Kälber und ein Stier – ist klar, weshalb das Vieh die Frau attackierte. «Für eine Kuh, die ihr Kalb beschützt, ist ein Hund ein Räuber.» Problematisch: Wenn die Herde den Hund angreift, flüchtet dieser zu seinem Herrchen – mit den Kühen auf den Fersen. (noo)