Sie rettete eine Frau vor dem Tod
Antigona Kalimashi (23) ist die mutigste Soldatin der Schweiz

Antigona Kalimashi (23) rettete einer Frau das Leben. Die Armee erfuhr nur durch einen Zufall von ihrer Tat. Nun wurde sie für ihre ausserordentlich Leistung mit einer speziellen Auszeichnung belohnt – als erste Armeeangehörige überhaupt.
Publiziert: 08.06.2020 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2020 um 12:28 Uhr
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Antigona Kalimashi (23) aus dem Kanton Waadt ist die mutigste Soldatin der Schweiz.
Foto: Facebook

Es passierte im Juni 2019 am Bahnhof der Stadt Freiburg: Antigona Kalimashi (23) aus Préverenges VD beobachtete, wie auf Gleis 2 plötzlich eine junge Frau ihr Gleichgewicht verliert und von einem einfahrenden Intercity-Zug erfasst wird. Sie eilt der schwer verletzten Frau sofort zur Hilfe. «Ich war überrascht zu sehen, dass sie noch bei Bewusstsein war», sagt Kalimashi heute der Zeitung «La Liberté».

Instinktiv greift sie nach dem Gürtel ihrer Ausgangsuniform und bindet damit die Wunde der Frau ab. Es rettet der Verletzten das Leben. Sie habe einfach funktioniert, sagt Kalimashi. Sie spricht der Frau gut zu, wartet, bis die Sanitäter vor Ort eintreffen. Als ihr Adrenalinspiegel wieder sinkt, bricht sie in Tränen aus, erzählt sie der Zeitung. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie gerade mal die erste Woche in der Rekrutenschule bei den Rettungstruppen in Wangen an der Aare BE hinter sich.

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Für ihren Einsatz wurde die Soldatin nun von Armeechef Thomas Süssli ausgezeichnet – mit einem CdA-Ribbon, das sogenannte «Band des Armeechefs». Die Frau mit kosovarischen Wurzeln ist die erste Armeeangehörige, die diesen Auszeichnung bekommt.

«Musste Formular ausfüllen, wegen verlorener Ausrüstung»

Fast wäre ihre Heldentat von der Armee aber unbemerkt geblieben. Die Apothekerassistentin kehrte am nächsten Tag in die Kaserne zurück, ohne den Vorfall zu erwähnen. Aber: «Ich musste ein Formular ausfüllen, um zu erklären, warum ich meine Ausrüstung verloren hatte», sagt sie. Denn nach der Rettungsaktion fehlte ihr der Gürtel der Uniform. Der Fall machte schnell die Runde und löste bei ihren Vorgesetzten grosse Bewunderung aus.

Weiss nicht, wen sie gerettet hat

Kalimashi weiss bis heute nicht, wen sie an jenem Tag gerettet hat. «Ich erfuhr, dass die Frau nach Bern transportiert worden war», sagt sie. Am nächsten Tag habe sie deshalb alle Spitäler in der Hauptstadt angerufen. Wegen des Datenschutzes, durfte man ihr aber nichts dazu sagen. Immerhin: Eine Woche später wurde Kalimashi von der Freiburger Polizei informiert, dass sich der Gesundheitszustand der verletzten Frau verbessert habe.

Inzwischen treibt Kalimashi ihre militärische Karriere weiter voran und ist nun Unteroffiziers-Anwärterin. Auf ihren Auszeichnung ist sie stolz. Aber: «Vor allem bin ich froh, dass er die Bedeutung seinem Nächsten zu helfen, hervorhebt», sagt sie. (bra)

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Kennen Sie die gerettete Frau persönlich oder wissen Sie wer sie ist? Melden Sie sich über Whatsapp bei BLICK: 079 813 8041

Weitere Infos und Kontaktmöglichkeiten gibts hier.

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