Er wollte sein altes Leben hinter sich lassen und auf den Philippinen nochmals ganz von vorne beginnen. Mit nur 22 Jahren stand Florian M. vor den Scherben seiner Existenz und dachte wohl, nur im Ausland habe er eine zweite Chance. Doch die hatte er nicht. Anfang Oktober 2014 wurde seine Leiche bei einem Reisfeld in Surigao auf der Insel Mindanao gefunden. Der Körper des Genfers wies Stich- und Platzwunden auf.
Schnell geriet M.s Kollege Arnaud J. (21) unter Verdacht. Der Genfer, der sich in der Nacht vor M.s gewaltsamen Tod unter dem Namen «John Lennon» in ein Bed&Breakfast eingemietet hatte, bestand zwar darauf, dass sie überfallen worden sind –doch die philippinische Polizei zweifelte von Anfang an an seiner Version.
Schon früh hiess es aus Ermittlerkreisen, man habe «genügend Beweismaterial, um ihn wegen Mordes anzuklagen».
Jetzt hat Arnaud J. die Tat gestanden. Wie die Genfer Staatsanwaltschaft heute mitteilt, klebt an seinen Händen aber kein Blut – jemand anders hat den Mord für ihn ausgeführt. Motiv: Florian M. habe ihn, seine Frau und seine kleine Tochter bedroht. «John Lennon» sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Ihm wird Anstiftung zum Mord vorgeworfen.
M. und J. wollten auf den Philippinen zusammen eine Strandbar eröffnen. Einen Tag nach M.s Tod hätten sie den Mietvertrag unterschreiben sollen. (lex)