Samantha M.* (†19) verschwand im letzten November. Zwei Monate lang war die junge Genferin unauffindbar. Bis Mitte Januar 2018 ein Spaziergänger ihre grausam zugerichtete Leiche in Cheyres FR in einem Naturschutzgebiet am Ufer des Neuenburgersees fand.
Zwei Tage später verhaftete die Polizei Richard G.* (22). Opfer und Täter kannten sich von Kindesbeinen an. Richard G. gestand den Mord nach anfänglichem Leugnen (BLICK berichtete). Er hatte die Hände seines Opfers auf dem Rücken gefesselt. Auch die Beine von Samantha M. waren mit Bandagen und einem Seil festgezurrt.
Killer zeigt keine Empathie
Der Killer sitzt seit dem 19. Januar im Zentralgefängnis in Freiburg. In den bisherigen Verhören zeigt Richard G. keinerlei Empathie. Er liefert den Ermittlern eine haarsträubende Version der Tat. Samantha M. habe ihm 900 Franken geschuldet, schreibt «L'illustré» über die Aussagen des Killers in den Verhören.
Sie habe ihn monatelang hingehalten und ihm gesagt, ihre Mutter sei gestorben und sie erbe bald eine Million Franken. Das Ganze dauere noch etwas wegen des Notars. Er habe deshalb bei seinem Arbeitgeber einen Lohnvorschuss beziehen müssen. Schliesslich habe er rausgefunden, dass sie ihn angelogen hatte.
Am Abend des 22. November 2017 fuhr Samantha M. mit dem Zug nach Cheyres. Dort traf sie Richard G., der sie unter einem Vorwand dorthin gelockt hatte. Die beiden gingen an das Ufer des Neuenburgersees. Er habe Samantha gesagt, dass er ihre Lügen durchschaut habe. Sie habe nur gelächelt. Das habe er wie einen Schlag ins Gesicht empfunden.
«Ich wollte nicht, dass sie rumfuchtelt»
Da habe er zum Hammer gegriffen, worauf Samantha flüchten wollte. «Ich war hinter ihr und habe ihr mit dem Hammer rechts auf den Kopf über das Ohr geschlagen», sagt Richard G. Sie habe geschrien, es sei ein «Schmerzensschrei» gewesen.
Samantha G. sei dann auf den Boden und ins Wasser gefallen. «Sie murmelte etwas, das ich nicht verstand.» Er habe ihr die Hände und die Füsse gefesselt. «Ich wollte nicht, dass sie rumfuchtelt, wenn sie aufwacht», sagt Richard G. Er habe sie rund zehn Meter weiter ins Schilf geschleppt. Er sei dann nochmals zurückgekehrt, um seinen Rucksack zu holen. Dann sei er in seinem Zimmer schlafen gegangen.
Er habe sie nicht umbringen wollen
Er habe gewusst, dass sie streiten und schreien würde. Aber er habe nicht seine Hände gebrauchen wollen. «Deshalb nahm ich den Hammer mit. Ich wollte sie damit zuerst betäuben, und dann hätte sie mir alles erklären können.»
Er habe Samantha nicht umbringen wollen. Die Tat sei nicht geplant gewesen, sagt der Killer. Auch auf die Frage, weshalb der Unterkörper der Leiche nackt war, antwortet Richard G.: «Ich habe keine Erklärung dafür.» Er habe Samantha weder die Hose noch den Slip ausgezogen.
Die Polizei fand im Zimmer des jungen Mannes verschiedene sadomasochistische Utensilien. Ausserdem stellten die Ermittler fest, dass er auf Pädo-Porno-Seiten gesurft hatte. Wann der Prozess in Freiburg stattfindet, steht noch nicht fest.
* Namen der Redaktion bekannt
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