Der Fall hatte sich am 8. August 2018 kurz nach fünf Uhr morgens am Ausgang des Genfer Clubs «Petit Palace» ereignet. Die fünf Frauen, damals zwischen 22 und 33 Jahre, wurden von einer Gruppe von Männern auf offener Strasse angegriffen und ohne Grund verprügelt.
Gemäss Anklageschrift, aus der die «NZZ» zitiert, spielte sich der Vorfall in zwei Phasen ab: Zuerst sei eine Frau, die sich auf den Heimweg machen wollte, von einem Mann beleidigt worden. Es entwickelte sich eine Schlägerei, zu der ein zweiter Mann hinzustiess. Beide prügelten in der Folge auf die Frau ein und verpassten ihr Fusstritte, als sie bereits am Boden lag.
Frauen noch heute von Schlägen gezeichnet
Vier weitere junge Frauen hörten die Schreie, eilten zu Hilfe – und wurden von den nun fünf Tätern übel verprügelt. Zu den eingesetzten Waffen gehörten gar eine Krücke und ein Schlagstock. Alle Frauen wurden verletzt, eines der Opfer lag 10 Tage im Koma, musste mehrmals operiert werden.
Ihr Anwalts Robert Assaël sagt der «NZZ», dass die Frau noch heute unter dem Vorfall leidet: Sie habe Kopfschmerzen, Sehprobleme sowie Konzentrations- und Erinnerungsschwierigkeiten, ist von der IV abhängig. Ihr Zuhause verlasse sie kaum und nie allein, weil sie im öffentlichen Raum Angst habe.
Sie streiten alles ab
Seit gestern Dienstag standen die fünf Angreifer aus der Region Haute-Savoie (F) vor Gericht. Sie sind im Alter zwischen 22 und 25 Jahren. Die Männer müssen mit Haftstrafen zwischen sieben und zwanzig Jahren rechnen.
Nur wenige Medien waren zum Prozess zugelassen, darunter das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS. Die fünf Angeklagten erklärten vor Gericht zwar, in der Tatnacht anwesend gewesen zu sein – allerdings hätten sie an der Schlägerei nur am Rande teilgenommen. Keiner gab zu, selbst Schläge ausgeteilt zu haben.
Versuchte Tötung
Die mutmasslichen Angreifer waren bereits wenige Tage nach dem Überfall als französische Staatsangehörige aus dem grenznahen Ausland identifiziert worden. Weil die mutmasslichen Täter Franzosen waren, konnten sie nicht an die Schweiz ausgeliefert werden. Die Schweiz trat das Verfahren deshalb an die französischen Strafbehörden ab.
Gut einen Monat nach der Gewalt-Attacke nahm die französische Polizei in der Haute-Savoie drei verdächtige Männer fest und setzte sie in Untersuchungshaft. Sie wurden wegen gemeinschaftlicher Gewalt und versuchter Tötung einvernommen. Zwei der Verdächtigen waren der französischen Polizei bereits bekannt gewesen.
Tat schockierte die Schweiz
Die brutale Gewalt gegen die Frauen schockierte die ganze Schweiz. Bereits am Tag nach dem Angriff gingen in Genf rund hundert Menschen auf die Strasse, um ihrer Empörung über die Tat Ausdruck zu geben.
Am darauf folgenden Wochenende fanden auch in Lausanne, Bern, Basel und Zürich Protest-Kundgebungen von mehr als 600 Menschen statt, die ein Ende der Gewalt gegen Frauen forderten. Die Frauen der SP Schweiz forderten als Reaktion auf den brutalen Angriff Massnahmen, darunter eine Präventionskampagne «Nein heisst Nein». Auch Frauen aus anderen Parteien kündigten an, auf kantonaler und nationaler Ebene Vorstösse gegen Gewalt an Frauen einreichen zu wollen. (SDA/bra/neo)
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