Was ist da nur los in Lausanne? An die Heimspiele des zweitklassigen Fussballteams Lausanne-Sport verirren sich im Schnitt nur 3170 Zuschauer. Doch jetzt ist im Kanton Waadt offenbar das Fussball-Fieber ausgebrochen – zur dümmsten Zeit!
In den vergangenen Tagen haben in der Region sieben «wilde Fussballspiele» stattgefunden, wie die Lausanner Polizei mitteilt. Dabei handelt es sich um freundschaftliche Wettkämpfe, die in Zeiten der Corona-Pandemie noch verboten sind. Doch die Fussballverrückten scheinen ermutigt von den Lockdown-Lockerungen des Bundes zu sein und strömen auf die Rasenplätze der Stadt. Die Spiele werden in den sozialen Netzwerken organisiert.
Am Donnerstag hat ein nicht offizieller Match fast 1000 junge Menschen angelockt. Die Polizei nahm niemanden fest, sondern leitete eine Untersuchung ein, um die Verantwortlichen des Anlasses zu identifizieren. «Angesichts der Zahl der Anwesenden hätte ein Eingreifen für die Polizei kontraproduktiv und sogar gefährlich werden können», sagte ein Sprecher der Stadtpolizei Lausanne dem Westschweizer Radio RTS. Die Polizei habe Abstand gehalten, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern.
Polizei schreitet am Freitag ein
Das wilde Spiel am Donnerstag fand in Les Boveresses, im oberen Teil der Stadt, statt. «Wir wussten, dass sich da etwas zusammenbraut, aber wir kannten den genauen Ort nicht. Deshalb war es schwierig, das Spiel im Vorfeld zu verhindern», sagte der Polizeisprecher weiter.
Am Freitag drohte sich das Schauspiel zu wiederholen. Doch diesmal schritt die Lausanner Polizei frühzeitig ein und unternahm alles, um ein weiteres illegales Fussballspiel zu verhindern. Sie entfernte in Les Boveresses alle Fussballtore, die sie finden konnte. (nim/SDA)