«Einer Familie hat es das halbe Dach abgedeckt»
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Blick-Reporterin vor Ort:«Einer Familie hat es das halbe Dach abgedeckt»

Sturm in La Chaux-de-Fonds
Glückskette unterstützt Unwetter-Opfer mit 200'000 Franken

Ein Tornado zog Ende Juli über Chaux-de-Fonds. Er hinterliess eine Schneise der Zerstörung. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 24.07.2023 um 12:54 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2023 um 15:11 Uhr
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Wegen des schweren Unwetters in La Chaux-de-Fonds ist ein Mast umgeknickt.
Foto: keystone-sda.ch
15.08.2023, 15:09 Uhr

200'000 Franken Unterstützung für Unwetter-Opfer von La Chaux-de-Fonds

Nach dem verheerenden Unwetter vom 24. Juli in La Chaux-de-Fonds unterstützt die Glückskette die am stärksten betroffenen Menschen dort mit 200'000 Franken. Dieser Entscheid basiert auf einem intensiven Austausch mit den lokalen Behörden und einem Besuch in der Region.

Die Hilfe organisieren die lokalen Behörden, wie die Glückskette am Dienstag weiter mitteilte. Die Stadt soll in Kürze über das konkrete Vorgehen informieren. Die Glückskette selbst wird die Situation vor Ort in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin beobachten.

40 Menschen verletzt

Bei Naturkatastrophen in der Schweiz erfolgt die Hilfe der Glückskette subsidiär zu Leistungen von öffentlicher Hand, Versicherungen und anderen Institutionen. Sie springt bei Lücken im System ein.

Das Unwetter hatte in der Stadt ein Todesopfer gefordert. Rund 40 Menschen wurden verletzt. Fast zwei Drittel der Bausubstanz sind beschädigt und die städtischen Parks zu 90 Prozent oder total verwüstet. Allein an Gebäuden beläuft sich der Schaden auf bis zu 90 Millionen Franken.

03.08.2023, 13:59 Uhr

Unklar, ob Tornado oder Downburst

Die genauen meteorologischen Hintergründe des Unwetters seien nach wie vor nicht geklärt, erklären die Behörden. Dazu gehört auch, ob es sich bei der heftigsten Windböe um einen Tornado oder einen Downburst handle. Meteorologen gehen derzeit von einem Downburst aus, restlos geklärt ist es aber noch nicht, so Kommandant Duc. Damit ist die Pressekonferenz beendet.

03.08.2023, 13:54 Uhr

Bergspezialisten der Armee vor Ort

Nun gibts Details zum Armee-Einsatz. Seit dem 30. Juli ist diese im Einsatz, berichtet der Truppenkommandant vor Ort. Der Einsatz sei aktuell bis am 11. August beschränkt. «Dabei handelt es sich um eine Schätzung. Es ist nicht zwingend, dass wir so lange bleiben. Auch eine Verkürzung oder Verlängerung ist möglich.»

Auch 10 Bergspezialisten seien vor Ort. Diese würden sich besonders in schwierigem Gelände auskennen, was in Katastrophengebieten wie aktuell La Chaux-de-Fonds besonders hilfreich sei. Die Armee arbeite eng mit den zivilen Einheiten vor Ort zusammen, was die Arbeit enorm erleichtere.

03.08.2023, 13:51 Uhr

Sicherheit soll wieder hergestellt werden

Die ersten Zwischenziele wurden bereits erreicht. Die Personen, die nicht nach Hause zurückkehren können, konnten in anderen Wohnungen untergebracht werden. Ausserdem konnte die Wasser- und Stromversorgung wieder heegestellt worden. Nun sei man daran, die Sicherheit der Schulen und öffentlichen Gebäude wiederherzustellen. «Vor allem die Schulen haben höchste Priorität, damit die Kinder am Ende der Sommerferien wieder normal in die Schule können», sagt Duc. Das sei auch mit ein Grund, warum man die Hilfe der Armee angefordert habe – um schneller voranzukommen.

03.08.2023, 13:46 Uhr

64 Prozent aller Gebäude beschädigt

Nun folgt eine Bilanz. Bereits bekannt war, dass eine Person bei dem Unwetter verstorben war. 40 weitere wurden verletzt. Nach einer Bestandesaufnahme gehen die Behörden nund avon aus, dass 64 Prozent aller Gebäude bei dem Unwetter beschädigt wurden. «Das sind extrem hohe Zahlen», sagt Interventionskommandant Gregory Duc. Ausserdem wurden riesige Waldflächen in Mitleidenschaft gezogen.

03.08.2023, 13:44 Uhr

«Katastrophe bleibt mehreren Generationen in Erinnerung»

«Diese Katastrophe wird mehrere Generationen lang in unseren Gedächtnissen bleiben», sagt Stadtpräsident Jean-Daniel Jeanneret. Die Aufräumarbeiten gestalteten sich dank der guten Zusammenarbeit speditiv. Man sei nun daran, an den beschädigten Schulen Reparaturarbeiten vorzunehmen. «Derzeit sind Sommerferien, das hilft uns. Wir wollen bis Mitte August, wenn die Schule wieder beginnt, bereit sein.» Auch Jeanneret bedankt sich bei allen Beteiligten.

03.08.2023, 13:41 Uhr

«Kampf gegen die Uhr»

Die Pressekonferenz beginnt. Staatsrat Alain Ribaux sagt, die Arbeit sei sehr gut koordiniert und man komme mit den Aufräumarbeiten gut voran. Er dankt allen Beteiligten für ihre Arbeit in den vergangenen 10 Tagen. Auch die Armee helfe aufgrund der Schwere mit, sei aber kein Ersatz für die zivilen Krisenorgane, betont Ribaux. Man sei in einem Kampf gegen die Uhr, wolle möglichst bald den Normalzustand wieder herstellen.

03.08.2023, 13:11 Uhr

Behörden informieren ab 13.30 Uhr

10 Tage nach dem extremen Sturm in La Chaux-de-Fonds informieren heute die Behörden über den aktuellen Stand. Mit dabei sind die Behörden des Kantons Neuenburg und der Gemeinde. Blick tickert die Pressekonferenz live und überträgt diese auf Blick TV.

29.07.2023, 09:47 Uhr

Zwischen La Chaux-de-Fonds und St-Imier BE verkehren wieder Züge

Die SBB haben den nach dem Unwetter von Montag eingestellten Betrieb der Strecke zwischen La Chaux-de-Fonds NE und St-Imier BE am Samstagmorgen wieder aufgenommen. Zwischen Le Locle NE und La Chaux-de-Fonds verkehrten weiterhin Ersatzbusse.

Da umfangreichen Arbeiten zur Verlegung neuer Sockel für Fahrleitungsmasten durchgeführt werden müssen, sei auf der Strecke Le Locle - La Chaux-de-Fonds nicht vor Mitte August mit der Rückkehr zum Normalbetrieb zu rechnen, teilten die SBB am Samstag weiter mit. Auf der Strecke Neuenburg und La Chaux-de-Fonds verkehrten die Züge seit Mittwoch wieder normal.

Nachdem am Montag ein starkes Unwetter die Stadt im Neuenburger Jura heimgesucht hatte, stellten die SBB den Zugverkehr am Bahnhof La Chaux-de-Fonds wegen zahlreicher Schäden zunächst vollständig ein.

So entstanden am Bahnhof etwa Schäden an den elektrischen Anlagen sowie an einigen Dienstgebäuden. Zudem fielen zwischen St-Imier und La Chaux-de-Fonds mehrere Bäume sowie ein Hochspannungsmast auf die Gleise.

28.07.2023, 09:20 Uhr

Mega-Sturm in La Chaux-de-Fonds: Tausende Schadensmeldungen bei Mobiliar

Das heftige Unwetter von Montag hat in La Chaux-de-Fonds und an weiteren Orten grosse Schäden hinterlassen. Alleine bei der Mobiliar Versicherung gingen 2300 Schadenmeldungen ein.

Der Schadenaufwand betrage über 6,9 Millionen Franken, teilte die Mobiliar am Freitag mit. Besonders betroffen sei die Region La Chaux-de-Fonds gewesen; der dort zu erwartende Schadenaufwand werde derzeit ermittelt.

Schäden in Höhe von 70 bis 90 Millionen Franken

Schadenmeldungen erhielt die Mobiliar aber auch aus Italien. So hätten am Gardasee Hagelkörner mit einem Durchmesser bis zehn Zentimeter Autos von Kundinnen und Kunden aus der Schweiz schwer beschädigt.

La Chaux-de-Fonds sei ein Ausnahmeereignis gewesen, hiess es in der Mitteilung weiter. Die Forschung des Mobiliar Labs für Naturrisiken zeige aber, dass auch zukünftige Extremereignisse zu hohen Schäden führen können.

Nach ersten Schätzungen der Behörden verursachte das Unwetter in La Chaux-de-Fonds allein an Gebäuden Schäden in der Höhe von 70 bis 90 Millionen Franken.

Ein Tornado ist am Montagmittag über die Region von La Chaux-de-Fonds NE gezogen. Die Neuenburger Kantonspolizei bestätigte dies gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 

Dabei kam eine Person ums Leben, teilt die Kantonspolizei mit. Eine Person wurde in der Nähe des Bahnhofs von einem umstürzenden Baukran erschlagen. Ausserdem wurden zahlreiche weitere Personen verletzt. 

Der Sturm hielt nicht lange an, doch die Schäden in der Uhrenmetropole waren beträchtlich. Fahrzeuge wurden zerstört, Dächer abgerissen, Mobiliar in der Stadt, insbesondere Terrassenstühle, flog durch die Luft. Bilder und Videos in den sozialen Medien zeigen die Verwüstung. Unter anderem wurden auch Häuser abgedeckt und Bäume liegen auf der Strasse.

Neues Video zeigt den Tornado aus der Ferne
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Er hinterlässt grosse Schäden:Neues Video zeigt den Tornado aus der Ferne

Hochspannungsmast stürzt auf Gleise

Auf Twitter gab Meteo News die maximale Windgeschwindigkeit mit 217 km/h an, ohne diesen Wert bestätigen zu können. Laut Alertswiss wurden Bahngleise durch entwurzelte Bäume blockiert. Aufgrund der Schäden seien Stromausfälle zu erwarten. Meteoschweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, hatte im gesamten Jurabogen vor schweren Gewittern gewarnt.

Video zeigt entwurzelte Bäume in der Badi
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In La Chaux-de-Fonds:Video zeigt entwurzelte Bäume in der Badi

Aufgrund des Unwetters in der Region ist auch der Bahnverkehr massiv beeinträchtigt. Wie die SBB auf Twitter schreiben, geht rund um den Bahnhof La-Chaux-de-Fonds derzeit nichts mehr. Unter anderem sei ein Hochspannungsmast auf die Gleise gestürzt, es seien «erhebliche Schäden» entstanden. «Von den SBB sind Teams vor Ort, die den Schaden begutachten. Derzeit kann nicht gesagt werden, ab wann der Bahnverkehr wieder aufgenommen werden kann.»

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«Alles ist durch die Luft geflogen»

Eine Blick-Leserin erlebte den Tornado im Schwimmbad Piscine des Mélèzes in La-Chaux-de-Fonds mit. «Es war beängstigend. So ein Unwetter habe ich in der Schweiz noch nie erlebt! Alles flog durch die Luft», erzählt sie.

So wird die Windstärke gemessen
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Mit Beaufort-Skala gemessen:So wird ein laues Lüftchen zum Sturm

Zunächst habe es nur geblitzt und gedonnert, dann kam der Tornado. «Jetzt sind hier alle Strassen dicht, Bäume sind umgestürzt, alles ist zerstört», berichtet sie. Ambulanzen und Feuerwehr seien in der ganzen Stadt im Einsatz.

Das Personal des Schwimmbads handelte gedankenschnell. «Wäre das Schwimmbad nur fünf Minuten später evakuiert worden, wären wir alle gestorben», so die Leserin.

Fallwindböe ist wahrscheinlichste Erklärung

Obwohl die Neuenburger Behörden von einem Tornado sprechen, zeigen sich Fachleute indes noch skeptisch. Momentan wiesen die Umstände eher auf einen sogenannten Downburst, also auf Fallwindböen hin, schrieb Meteoschweiz auf Twitter. Allerdings schreibt das Amt auch: «Ein Tornado kann nicht sicher ausgeschlossen werden.»

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