Neun Menschen festgenommen
Neuenburger Polizei gelingt Schlag gegen organisierte Kriminalität

Bei einer Razzia fand die Kantonspolizei Neuenburg Waffen, Geld und Drogen. Neun Personen sind festgenommen worden.
Publiziert: 09.12.2022 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2022 um 16:11 Uhr
Bei der Razzia seien Waffen, rund 4 Kilogramm Cannabis und mehrere Zehntausend Franken beschlagnahmt worden. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Die Polizei hat in La Chaux-de-Fonds NE, Neuenburg und Ins BE neun Personen festgenommen. Sie werden der Geldwäscherei, des Betrugs und des Drogenhandels verdächtigt. Zwei von ihnen waren bereits im Prozess gegen die sogenannte Jamahat-Bande vor neun Jahren verurteilt worden.

«Wir befinden uns jedoch nicht in derselben Konstellation wie zwischen 2008 und 2012», sagte der Neuenburger Staatsanwalt Fabrice Haag am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit einen Bericht von «Arcinfo». «Wir können nicht von einer hierarchisch organisierten Bande sprechen», ergänzte er.

Waffen, Geld und Drogen

Es seien Waffen, rund vier Kilogramm Cannabis und mehrere Zehntausend Franken beschlagnahmt worden. Die Räumlichkeiten einer Firma in La Chaux-de-Fonds wurden versiegelt. Die Verdächtigten hätten geplant, den Standort für eine Marihuana-Plantage zu nutzen.

Weitere Informationen zum Fall wollen die Staatsanwaltschaft und die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geben. Laut «Arcinfo» konnte die Polizei mit der Operation auch den Einbruch bei der Schweizerischen Chronometerkontrolle (Cosc) vom 26. September in Le Locle NE aufklären.

Der ehemalige Anführer der Jamahat-Bande soll dabei eine Schlüsselrolle gespielt haben. Er soll dem Haupttäter den Vorschlag zu diesem Einbruch gemacht haben. Zwar gelang es den vier Ganoven, Uhrenbestandteile im Wert von fast einer halben Million Franken zu stehlen. Doch wurden sie nach einer Verfolgungsjagd von der Polizei gestoppt und festgenommen.

Jamahat-Clan war Cannabis-Monopolist

Der ehemalige Anführer der Jamahat-Bande soll auch als Komplize in den Überfall auf die UBS-Filiale in Le Locle im Jahr 2016 verwickelt gewesen sein. Er soll im Februar vor dem Strafgericht erscheinen, nachdem er Rekurs gegen seine Verurteilung zu zwei Jahren Gefängnis ohne Bewährung eingelegt hat.

Der Jamahat-Clan hatte bis zu seiner Auflösung vor etwa zehn Jahren das Monopol im Marihuanahandel im Neuenburger Jura inne. Er nötigte Personen, Opfer wurden psychisch und physisch misshandelt. Die Richter verurteilten sechs Mitglieder der Bande zu Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. (SDA)

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