Am frühen Mittwochmorgen haben mehrere Männer vor dem Genfer Club Petit Palace fünf Frauen im Alter von 22 bis 33 Jahren zusammengeschlagen. Sie traten ihre Opfer sogar mit Füssen in den Kopf, als sie am Boden lagen. Zwei der Frauen wurden schwer verletzt. Eine fiel ins Koma.
Die Tat schockiert über die Kantonsgrenze hinaus. Am Donnerstag sind in Genf bereits zahlreiche Menschen auf die Strasse gegangen, und brachten ihre Wut über die brutale Attacke zum Ausdruck. «Wir sind empört darüber, was passiert ist und verurteilen diese Gewalt, welche gegen die Frauen angewendet wurde», sagte Stefanie Prezioso von der Bewegung SolidaritéS Genf anlässlich der Demonstration.
#allefüreine
Für Sonntag sind auch in Deutschschweizer Städten Kundgebungen geplant. «Kommt am Sonntagabend um 17h an die Aktionen in Basel, Bern, Lausanne und Zürich. Wir tolerieren keine Gewalt an Frauen!», schreibt die Juso Schweiz auf Twitter. Hashtag: #allefüreine
Auch Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen, äussert sich schockiert über die feigen Prügler: «Diese Angriffe sind widerlich», heisst es auf ihrem Twitter-Kanal. «Und Gewalt an Frauen wird nach wie vor hingenommen. 40% der Frauen werden in ihrem Leben Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt.»
Juso-Präsidentin Tamara Funiciello sagt zur Nachrichtenseite «tagesanzeiger.ch»: «Zu viele Frauen sterben jedes Jahr durch Männergewalt, in diesen Bereich wird aber zu wenig Geld für die Prävention investiert», sagt Funiciello. Gerade für junge Frauen sei das ein wichtiges Thema, sie würden von der Gewalt geprägt, nicht nur von physischer, auch von psychischer, verbaler Gewalt.
Täter sind flüchtig
Die Täter sind flüchtig, die Polizei fahndet nach ihnen. Bei den Tätern handelt es sich laut einer Augenzeugin, die dem Onlineportal «lematin.ch» Auskunft gab, um etwa 18- bis 19-jährige junge Männer.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eingeleitet. Die Polizei sucht Zeugen und Beweismaterial von Personen, die den Angriff fotografiert oder gefilmt haben. (noo)