Am Dienstag kurz vor 4 Uhr in der Früh wird im kleinen Dorf Begnins über dem Genfersee die Feuerwehr alarmiert. Wenig später treffen die Einsatzkräfte auf einen Stall in Vollbrand. Knapp 20 Rinder kommen in den Flammen elendiglich ums Leben.
Das Drama trifft nicht nur den Besitzer der Tiere schwer. Auch die Anwohner sind geschockt. Denn: Das Dorf Begnins nördlich von Nyon ist durch ähnliche Tragödien gebrandmarkt. In den vergangenen 13 Jahren stehen hier ganze sechs Mal Landwirtschaftsgebäude in Flammen – wiederholt bei der gleichen Bauern-Familie.
Ein Verbrechen kann nicht ausgeschlossen werden
Angefangen hat alles im Sommer 2002. Innerhalb zweier Monate brennen zwei Ställe komplett aus. Später werden auch ein Pferde- und mehrere Kuhställe Opfer der Flammen.
Vier Mal trifft es dabei dieselbe Familie. Bei keinem der Brände konnte ein technischer Defekt als Ursache festgestellt werden. Doch obwohl die Behörden ein Verbrechen nicht ausschliessen können, wurden die Untersuchungen 2012 beendet, schreibt «Le Matin».
«Jeder beäugt den anderen misstrauisch»
Bei den Bürgern sorgt die mysteriöse Brandserie für Unruhe. «Mit uns hat man nie geredet, trotz diverser Reklamationen», sagt Marcel Dill, Ex-Gemeindepräsident im Nachbardorf Burtigny. «Wir wissen nur, dass einige Familien kontaktiert wurden.»
Für den Nachfolger von Dill, Claudio Cairoli, ist die Situation für das ganze Dorf eine enorme Belastung. «Jeder beäugt den anderen misstrauisch und man wünscht sich einfach, dass das alles endlich aufhört.» (cat)