Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag im Prozess um das Tötungsdelikt an der 24-jährigen Latifa B.* in La Chaux-de-Fonds NE eine lebenslange Freiheitsstrafe für den angeklagten Ehemann gefordert. Dieser hüllte sich zum Prozessauftakt in Schweigen.
Der 31-jährige Angeklagte gab am Dienstagmorgen keine Antwort auf die Fragen der Staatsanwaltschaft und wies auch die meisten Fragen des Gerichts zurück. Die beiden Verteidiger des Angeklagten stellten ihrem Mandanten keine Fragen.
Der Staatsanwalt Daniel Hirsch verlangte zum Prozessauftakt vor dem Kriminalgericht des Neuenburger Juras und des Val-de-Ruz in La Chaux-de-Fonds eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Franzose sei wegen Mordes und wegen Störung des Totenfriedens schuldig zu sprechen.
Der Prozess befasst sich mit dem Tötungsdelikt an einer 24-jährigen Französin vom 6. Januar 2015. Die junge Frau galt zunächst als vermisst. Am 9. Januar wurde dann unter Tatverdacht ihr Ehemann festgenommen. Er bestritt bei rund 15 Befragungen sämtliche Vorwürfe.
Erst nachdem mehrere Wochen später die sterblichen Überreste der Frau in einem Wald bei Charquemont im benachbarten französischen Departement Doubs gefunden wurden, brach er sein Schweigen. Er gab an, die Frau nach einem Streit getötet zu haben. Später zog er sein Geständnis zurück.
Frau erwürgt und ertränkt
Gemäss der Anklage soll der Ehemann die Frau in der gemeinsamen Wohnung gewürgt haben, bis sie das Bewusstsein verlor. Danach soll er die Frau in der Badewanne ertränkt haben. Der 31-Jährige transportierte danach seine tote Ehefrau im Kofferraum seines Autos ins französische Grenzgebiet, wie aus der Anklageschrift hervorgeht.
Das französische Paar hatte 2014 geheiratet. Bereits vor dem Tötungsdelikt kam es zu Problemen, weshalb die Frau Mitte Dezember aus der Wohnung ausgezogen war und sich in ein Frauenhaus in La Chaux-de-Fonds begeben hatte. (SDA/nbb)
* Name der Redaktion bekannt