Michel Peiry (51)
Wo ist das sadistische Sex-Monster von Romont?

Er ist der brutalste Mörder der Schweiz und sitzt seit 1989 im Hochsicherheits-Gefängnis Bochuz – besser gesagt sass. Denn seit Februar 2009 ist Michel Peiry dort verschwunden.
Publiziert: 03.09.2010 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:05 Uhr

Das schockierende Geständnis eines Serienkillers: «Ich bin froh, dass ihr mich geschnappt habt. Sonst hätte ich immer weiter gemordet.» Das sagte Michel Peiry aus Romont FR den verdutzten Beamten bei seiner Verhaftung im Emmental im Mai 1987. Die Polizisten wussten da noch nicht, dass ihnen einer der unheimlichsten Mörder der Schweiz ins Netz gegangen war.

Der damals 28-Jährige musste daraufhin eine lebenslange Haftstrafe wegen siebenfachen Mordes im Hochsicherheitsgefängnis Bochuz absitzen. Doch seit Februar 2009 ist das Sex-Monster weg. Wohin der heute 51-Jährige verlegt wurde ist unklar, wie «Le Matin» berichtet. Fest steht nur, dass er nicht in Freiheit, aber auch nicht mehr in Isolationshaft ist.

Tapetenwechsel


«Der Gefangene bekam einen Tapetenwechsel», sagt ein Mitarbeiter des Gefängnisses. Unklar sei, ob Peiry dies beantragt habe oder von der Direktion so entschieden worden sei.

Fakt ist, dass nur vier Gefängnisse die Sicherheitsbestimmungen für den mehrfachen Mörder erfüllen: Regensdorf ZH, Lenzburg AG, Thorberg BE und Stampa TI. Wobei es als gesichert gilt, dass er sich jetzt in einem Deutschschweizer Knast aufhält.

Ob noch Gefahr vom heute 51-Jährigen ausgeht, ist schwer zu sagen, doch seine Taten waren grauenvoll. Peiry gestand insgesamt sieben Morde. Angefangen habe alles 1981, als er in Florida war. Dort habe er seinen damaligen Freund nach einem Streit mit einem Hammer erschlagen.

Bei lebendigem Leibe verbrannt

Fünf Jahre später vergewaltigte und ermordete er einen 15-jährigen Autostopper aus dem Wallis. Die Polizei fand die halb verbrannte und gefesselte Leiche in einem Wald oberhalb von Albinen VS.

Von da an verging sich Peiry noch an vier weiteren jungen Männern. Jedesmal fesselte er sie, quälte und missbrauchte seine Opfer und verbrannte sie schliesslich. Teils bei lebendigem Leibe. Zudem tötete der Waadtländer noch eine junge Französin, die ihn «sexuell belästigt» haben soll.

1989 wurde Michel Peiry bei einem spektakulären Prozess in Sembrancher VS zu lebenslanger Haft verurteilt und ins Hochsicherheits-Gefängnis von Bochuz (VD) in Isolationshaft gesteckt. Zu gross war die Gefahr von Übergriffen seiner Mithäftlinge.

Neues Gefängnis doppelt so teuer

Brisant: Der Tapetenwechsel kommt den Steuerzahler teuer zu stehen. Schon in Bochuz kostet ein Gefangener den Staat rund 500 Franken pro Tag. Das Gefängnis im Waadtland gilt aber als extrem kostensparend im Vergleich zu den anderen vier. In der Deutschschweiz verursacht ein Häftling rund doppelt so hohe Kosten.

Ob Michel Peiry nochmals nach Bochuz zurückverlegt wird, ist unklar, aber durchaus möglich. Allerdings könnte der siebenfache Mörder 2012 ein Gesuch zur bedingten Haftentlassung stellen. Dann wäre er wieder auf freiem Fuss.

2002 tat er dies bereits. Der Kanton Wallis entschied aber, dass die Rückfall-Gefahr zu gross sei und verordnete noch einmal 10 Jahre Psychotherapie. (gca)

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