Donnerstagabend, 10. Dezember 2015: Eine Eurowings-Maschine mit 44 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern hebt in Genf Richtung Düsseldorf ab. Das Flugzeug der Marke Bombardier startet um 20.02 Uhr.
Schon als die Maschine abhebt, merkt der Copilot (38), dass etwas nicht stimmt. Ein ungewöhnlicher Geruch macht sich im Cockpit breit. Es wird immer schlimmer: Der Copilot zieht sich eine Sauerstoffmaske über. Er kriegt Kopfschmerzen, spürt ein Kratzen im Hals. Ihm wird schwindlig, er kann sich kaum noch konzentrieren.
Um 20.17 Uhr entscheiden die Piloten: dringlicher Abbruch! Die Maschine fliegt zurück nach Genf. Die Besatzung vermutet einen Öl-Geruch. Sie rapportiert ein Kribbeln in den Lippen sowie ein pelziges Gefühl auf der Zunge.
Luftfilter waren völlig verschmutzt
Vom Geschehen erfahren die Passagiere zunächst nichts, da der Geruch in der Kabine nicht bemerkbar war. Der Vorfall wurde untersucht. Fast zweieinhalb Jahre später veröffentlicht nun die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) ihren Bericht dazu. Und macht die ganzen Details publik.
Die Ermittler vermuten, dass der Geruch durch verschmutzte Filterkartuschen verursacht wurde. Diese sollten in einem Passagierflugzeug für saubere Luft sorgen. Die Überprüfung zeigte, dass gleich beide Kartuschen stark verschmutzt waren.
Untersuchung kritisiert fehlenden Schutz
Es sei wahrscheinlich, dass sich aufgrund des geringeren Luftdurchsatzes durch die Filter die Lager der Lüftung «stark erhitzten und einen irritierenden Geruch verbreiteten», heisst es im Untersuchungsbericht. Eurowings gibt an, die Kartuschen alle 3000 Flugstunden auszutauschen.
Die Sust bemängelt zudem, dass nicht alle Besatzungsmitglieder zur Sauerstoff-Maske griffen. Es sei «schwer nachvollziehbar» und «wenig sinnvoll», auf Schutzmassnahmen zu verzichten.
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