Lausanne macht Ernst und sagt Littering und anderen Arten ungebührlichen Verhaltens im öffentlichen Raum den Kampf an. Ein entsprechender Passus in der Polizeiverordnung tritt heute Mittwoch in Kraft, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Die Stadt am Genfersee rüstet sich definitiv, um die Sauberkeit zu erhalten.
So kostet es den Sünder, der sich öffentlich erleichtert, satte 200 Franken. Das Liegenlassen von Hundekot wird mit 150 Franken geahndet, Spucken mit 100 Franken. Sogar das Mitführen von Hunden auf Friedhöfen büsst die Stadt – mit 70 Franken jedoch vergleichsweise gering.
Gärtner und Putzkräfte führen Bussblöcke mit
Wer nun meint, dass Polizisten den Missetätern auflauern und ihnen Ordnungsbussen ausstellen, der irrt. Angestellte der Stadt – wie etwa Gärtner oder Reinigungspersonal – erhalten neuerdings die Kompetenz, diese Bussenzettel zu verteilen. Rund 30 Stadtangestellte seien für die Zusatzaufgabe ausgebildet worden. Sie sind ab sofort mit Bussenblöcken ausgerüstet.
Die Stadt verzichtet auf den Einsatz der Polizisten, weil man annimmt, dass sich neun von zehn Gebüssten kooperativ verhalten werden. Im Falle einer Eskalation bestehe natürlich die Möglichkeit, die Polizei beizuziehen. Gärtner und Reinigungskräfte sollen in ihrer neuen Aufgabe «mit Augenmass» vorgehen.
Umstrittene 350-Franken-Busse für Hunde-Pipi in Genf
Denn Fälle wie in Genf möchte Lausanne nach Bedarf verhindern. Eine Hundehalterin erhielt dort eine Busse in der Höhe von 350 Franken, weil ihr Vierbeiner auf öffentlichem Grund Wasser liess. Die Frau legte Rekurs ein. Der Fall liegt nun beim Gericht. Viel Aufwand für eine Mini-Urinpfütze. (duc)