Der Konflikt zwischen der Schweiz und Pakistan spitzt sich zu. Bereits in den letzten Tagen sorgten Werbeplakate in Genf mit der Aufschrift «Free Baluchistan» für diplomatische Spannungen zwischen den beiden Ländern.
Die Regierung in Islamabad wirft der Schweiz vor, den Separatisten der pakistanischen Provinz Belutschistan eine Plattform für ihre Autonomiebestrebungen zu bieten.
Jetzt entlädt sich die Wut über die Plakate in Genf auch auf Pakistans Strassen. Am Samstag demonstrierten in mehreren Städten Belutschistans Tausende Anhänger der Zentralregierung.
Fahnen brannten live im TV
In Sui, Dera Bugti und Zhob skandierten sie Pro-Pakistan-Parolen und verbrannten Schweizerfahnen. TV-Sender sendeten die Bilder der Proteste live – «Breaking News»!
Die Kundgebungen sind der vorläufige Höhepunkt der seit einer Woche schwelenden Krise. Am Mittwoch forderte der Vorsitzende des pakistanischen Senats, Mian Raza Rabbani, den Schweizer Botschafter Thomas Kolly des Landes zu verweisen.
Anfang Woche hatte das Aussenministerium in Islamabad Kolly bereits für eine Erklärung vorgeladen. Pakistans Uno-Botschafter Farukh Amil hatte die Schweizer Behörden in einem Schreiben zudem dazu aufgefordert, gegen die Plakate aktiv zu werden.
Bund kann Plakate nicht entfernen lassen
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hält sich im Konflikt um die Werbekampagne bisher zurück. Zwar bestätigt ein Sprecher die diplomatischen Gespräche im Hintergrund. Der Entscheid über ein allfälliges Entfernen der Plakate liege aber nicht in der Kompetenz des Bundes.
Noch ist unklar, wer genau hinter den umstrittenen Plakaten steht. Unterzeichnet sind sie von einem Think-tank mit dem Namen Baluchistan House. Aus Sicht der Regierung in Islamabad ist diese Gruppe eng mit der Befreiungsarmee von Belutschistan verbunden, einer in Pakistan als Terrororganisation eingestuften Bewegung.
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