Krippen-Knatsch in Neuchâtel
Gemeinderat verbannt Maria, Josef und Jesus

Kerzen und bunte Kugeln am Baum sind in Ordnung – eine Holzkrippe mit dem Jesuskind geht dem Gemeinderat von Neuchâtel aber zu weit. Mitten in der Stadt sollen keine religiösen Symbole aufgestellt werden.
Publiziert: 27.11.2015 um 20:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:21 Uhr
Für diese Holzfiguren ist unter der Weihnachtstanne kein Platz.
Foto: L'Express

Maria, Josef und das Jesuskind in trauter Dreisamkeit – weihnachtlicher geht es kaum. Doch Neuchâtel scheint nicht in Adventsstimmung zu sein. Nur 24 Stunden nachdem die Krippenfiguren aus Holz unter dem Weihnachtsbaum der Stadt aufgestellt worden sind, liess sie der Gemeinderat wieder abräumen.

«Die Tanne soll nicht mit religiösen Symbolen in Verbindung gebracht werden», sagt Gemeinderat Olivier Arni im «Express». «Das ist die Tanne von allen Bürgern, von Konfessionslosen und Gläubigen.» Die Holzkrippe sei zudem nicht auf Geheiss des Gemeinderats aufgestellt worden.

Fürchtet sich die Stadt nach den Attentaten von Paris vor einem nicht-christlichen Aufstand? «Überhaupt nicht», meint Arni. Man beuge sich nicht der Panik. Der Entscheid sei aus «purem gesunden Menschenverstand» gefällt worden. Die Krippe werde bald «an einem geeigneteren Ort» gewürdigt – zum Beispiel vor einer Kirche.

Die Jung-SVPler der Stadt sind empört. Gegen diese «Absurdität» haben sie umgehend eine Petition lanciert. «Weihnachten ist in erster Linie das Fest der Geburt unseres Herrn Jesus Christus. Wie soll man anständig Weihnachten feiern, wenn sein wesentlichstes Symbol wegfällt?», fragen sich die Politiker in einem Communiqué.

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Auch der ehemalige Staatsrat des Kantons Neuchâtel ist erzürnt. Die Krippe zu entfernen, sei «falsch und respektlos gegenüber den Christen», schreibt er auf Twitter. «Die Stadt könnte auch gleich die Tanne abräumen, weil man darunter die Geschenke legt und damit die Geburt Jesu feiert.» (lex)

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