Korruption am Genfer Flughafen
Sicherheitschef und Stellvertreter fristlos entlassen

Im Zuge der Korruptionsaffäre am Genfer Flughafen sind der Leiter des Sicherheitsdienstes und sein Stellvertreter fristlos entlassen worden.
Publiziert: 17.10.2019 um 15:58 Uhr
Festgenommen wegen des Verdachts auf Korruption und fristlos entlassen: Der Sicherheitschef des Flughafens Genf.
Foto: Twitter

Der Leiter des Sicherheitsdienstes des Flughafens Genf und sein Stellvertreter sind fristlos entlassen worden. Gegen die beiden Männer läuft ein Strafverfahren wegen Korruption im Zusammenhang mit der Vergabe öffentlicher Aufträge.

Der Flughafen Genf habe die Arbeitsverhältnisse mit dem Leiter der Sicherheitsabteilung und dessen Stellvertreter beendet, bestätigte ein Flughafensprecher am Donnerstag eine Meldung des Onlineportals «rts.ch». Weitere Details wollte der Sprecher aus Datenschutzgründen nicht bekanntgeben. Die Arbeitsstellen wurden auf der Internetseite des Flughafens Genf-Cointrin ausgeschrieben.

Für beide gilt Unschuldsvermutung

Beide Männer waren im Juni wieder auf freien Fuss gesetzt worden (BLICK berichtete). Der im April verhaftete Sicherheitschef wird der Korruption und der ungetreuen Geschäftsbesorgung beschuldigt. Seinem Stellvertreter wird passive Korruption vorgeworfen. Sein Mandant bestreite die ihm vorgeworfenen Taten, sagte der Anwalt des Stellvertreters, Dimitri Tzortzis. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

Der Stellvertreter hat gegen seine Entlassung vom 9. Juli Beschwerde eingelegt. «Mein Mandant hatte immer das Gefühl, dass er die ihm erteilten Anweisungen befolgt hat. Er handelte mehr als 18 Jahre lang im Interesse seines Arbeitgebers. Er betrachtet sich selbst sogar als ein weiteres Opfer dieser Situation und versteht nicht, warum er gefeuert wurde», sagte Tzortzis gegenüber rts.ch.

Der Genfer Rechnungshof hatte bei einem Ausschreibungsverfahren für Flughafensicherheitsdienste 2018 zahlreiche Mängel festgestellt. Insbesondere seien die Evaluationen einiger Experten ohne deren Wissen geändert worden, kritisierte die Behörde. (SDA)

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