Eine Spaziergängerin fand im März 2018 den leblosen Körper von Gaëlle P. (27) im Genfersee in Vevey VD (BLICK berichtete). Die junge Transgender-Frau war zuvor missbraucht worden.
Im April liess die Waadtländer Staatsanwaltschaft vier Asylbewerber aus Algerien, Tunesien und Marokko inhaftieren. «Mehrere von ihnen hatten sexuellen Kontakt mit der jungen Frau, die sich in einem fortgeschrittenen alkoholisierten Zustand befand», hielt die Staatsanwaltschaft damals fest.
«Dorfbewohner wechselten wegen uns die Strassenseite»
Für die Familie von Gaëlle brach eine Welt zusammen. In den Westschweizer Medien wurde viel über die Transgender-Frau berichtet. «Es war unerträglich, in den Zeitung zu lesen, dass meine Tochter sogar eine Prostituierte gewesen sein soll», sagt nun die Mutter von Gaëlle P. zu «Le Matin». «Das stimmt nicht!»
Ein Jahr nach der Tat ist sie immer noch fassungslos. «Meine Tochter hatte es nie leicht gehabt. Sie war ein Transgender-Kind, gefangen im falschen Körper.» Aber sie sei auf dem besten Weg gewesen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. So habe Gaëlle kurz vor ihrem Tod die schwierige Beziehung zu ihrem Freund beendet.
Die junge Frau war als Michael geboren worden. Als sie zu Gaëlle werden wollte, habe die Familie sie bei jedem Schritt unterstützt. Das sei keine einfache Zeit gewesen. Die Leute im Heimatdorf im Wallis hätten sogar die Strassenseite wegen ihnen gewechselt. 2014 sei Gaëlle deshalb weggezogen.
Täter boten Gaëlle für Sex gegen Kokain an
Was am 9. März 2018 wirklich passierte, kann die Mutter nur erahnen. «Ich weiss, dass sie sich mit ihrem Ex-Freund gestritten hat. Wie ich sie kenne, hat sie sich dann einfach gehen lassen.» Dass dies mit Alkohol passiert sei, sei jedoch ungewöhnlich. Normalerweise habe sie weder getrunken noch Gras geraucht. Denn Gaëlle habe das Antidepressivum Xanax genommen, das sich schlecht mit Rauschmittel vertrage.
Die Staatsanwaltschaft bestätigt gegenüber «Le Matin», dass die Männer Gaëlle mit einer Flasche Rum betrunken gemacht hätten. Am Seeufer kam es zu mehreren sexuellen Übergriffen. Die Täter standen unter Drogen- und Alkoholeinfluss. Später hätten sie bei dem vierten Täter Kokain bestellt. Als «Bezahlung» durfte sich dieser ebenfalls an der jungen Frau vergehen.
Nachdem sie von allen Männern missbraucht worden war, liessen die Männer Gaëlle zurück. Später seien zwei der Täter zurückgekommen. Da lag die junge Frau jedoch schon im See. Statt Hilfe zu holen, stahlen sie ihr Handy und machten sich davon.
Prozess findet ab Dienstag statt
Alle vier Männer sind nun angeklagt. Sie wurden mittels DNA-Analyse schnell überführt. Nun findet ab Dienstag der Prozess während drei Tagen statt. Die Eltern und auch Verwandte wollen dabei nicht anwesend sein. «Für uns ist eine Konfrontation unmöglich», sagt die Mutter.
Sie will jedoch Gerechtigkeit: «Meine Tochter ist ein Opfer, sie ist nicht freiwillig mit den Männern mitgegangen. Ihre Peiniger sollen endlich bestraft werden.» Etwas bleibt jedoch ein Rätsel: Wie genau Gaëlle im Genfersee gelandet ist, konnte die Staatsanwaltschaft nicht ergründen.
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