In Stromleitung verheddert
Hier rettet die Rega einen Gleitschirmpiloten

Ein Gleitschirmpilot ist gestern Nachmittag im Jura in eine misslichen Lage geraten. Er blieb bei Séprais (JU) in einer Hochspannungsleitung hängen. Er überstand den Unfall unverletzt – die mehrstündige Rettung war allerdings kompliziert.
Publiziert: 06.08.2015 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 14:56 Uhr

Der 26-jährige Gleitschirmpilot ist erst kurz in der Luft, als das Unglück passiert. Gleich nach dem Start kommt Wind auf und treibt ihn in der Nähe von Séprais JU in eine Hochspannungsleitung. 50 Meter über Boden verheddert sich sein Schirm darin.

Gegen 15.30 Uhr schafft er es selbstständig, mit seinem Handy die Rettungskräfte zu alarmieren. Der bernische Energiekonzern BKW kappt die Stromzufuhr zur Leitung, die Bassecourt JU mit Sirentz im französischen Elsass verbindet.

Doch bis der Unglückspilot wieder sicheren Boden unter den Füssen hat sollen noch über drei Stunden vergehen.

Im Schwebeflug vom Schirm geschnitten

Die Rettung gestaltete sich äusserst schwierig. Wie die Rega mitteilt, musste sie zusammen mit den Rettungsspezialisten des Schweizer Alpenclubs SAC «zu einer ungewöhnlichen Massnahme greifen». Der Rettungsheli musste über dem Verunglückten schweben, damit ein Retter zum Verunglückten heruntergelassen werden konnte. Mit einem Messer konnte der 26-Jährige vom Schirm geschnitten werden.

Im Normalfall werde das direkte Schweben über einem Gleitschirmpiloten vermieden – der Abwind könnte den Schirm weiter aufblasen und so zum Absturz führen.

Im Jura ist dieses Mal aber glücklichweise alles gut gegangen, der Gleitschirmflieger hat den Unfall unverletzt überstanden. Es ist trotzdem ein Tag, den auch seine Retter wohl nicht so schnell vergessen werden:  «Das war eine aussergewöhnliche Rettung», sagt Rega-Pilot Jacques-André Dévaud. (lex/cat)

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