So heftig wütet das Unwetter in der Westschweiz
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Unwetter:So heftig wütet das Unwetter in der Westschweiz

In diesem Auto sass Viviane G. (†58), als sie mitgerissen wurde
Val-De-Ruz NE trauert um Chor-Sängerin Viviane G. (†58)

Sie verbrachte einen schönen Abend mit ihren Chorfreunden, sang an einem Konzert. Doch auf der Rückfahrt wurde sie von der Naturgewalt überrascht: Viviane G. (†58) aus Morges VD geriet in die fürchterliche Flut im Val-de-Ruz NE.
Publiziert: 25.06.2019 um 20:18 Uhr
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In diesem Auto sass Viviane G., als sie von den Fluten mitgerissen wurde.
Foto: Keystone
Nicolas Lurati

Am Abend sang sie noch mit ihrem Chor französische Lieder. Wenige Stunden später erlischt die Stimme von Viviane G.* (†58) aus Morges VD für immer, als sie während des Unwetters in Val-De-Ruz von den Fluten überrascht wird.

Wie «Le Matin» schreibt, ist die junge Grossmutter aus dem Waadtland das Todesopfer der Überschwemmung im Neuenburger Val-De-Ruz. 

Die Neuenburger Polizei bestätigt gegenüber BLICK, dass das Auto der Frau auf der Kantonsstrasse zwischen Le Paquier NE und Villiers NE von der Flut erfasst wurde. Die Chorsängerin hat in ihrem Fahrzeug keine Chance gegen die gewaltigen Wassermassen. 

Schöner Abend mit den Chor-Freunden

Todesopfer Viviane G. war vor kurzem an den Genfersee gezogen. Deshalb konnte sie bei den Proben ihres Chors «1001 Notes» nicht mehr mittun. «Trotzdem reiste sie für das Konzert von letztem Freitag nach Sonceboz», so Chor-Präsidentin Maruska Verardo (50) zu BLICK. 

Nach dem Auftritt verbringen die Musik-Liebhaber noch weiter Zeit zusammen. «Wir assen und lachten», so Verardo. Gegen 21.30 Uhr macht sich Viviane G. auf, um nach Hause zurückzukehren. 

Die Präsidentin erinnert sich: «Als wir uns voneinander verabschiedeten, sprachen wir bereits vom nächsten Treffen. Wir freuten uns darauf, sie bald wiederzusehen. Wir hätten nicht einmal im Traum daran gedacht, dass wir Viviane nie mehr lebend sehen würden. Es war doch so ein schöner Abend.»

Sintflut und Tod warten auf Viviane G.

In Sonceboz tröpfelte es bloss. Die Chor-Freunde ahnten nicht, dass einige Kilometer südwestlich eine tödliche Sintflut auf Viviane warten würden. Trotzdem macht sich Verardo Vorwürfe: «Obwohl sie die Strecke kannte, hätten wir ihr vielleicht vorschlagen müssen, dass sie bei einem von uns übernachten kann.»

Sie tat es nicht. Sondern fährt los. Und gerät in die Flut. 

Die Rettungskräfte finden die 58-Jährige erst Stunden später. «Ich hörte, dass sie Mühe hatten, zu ihrem Auto zu gelangen und sie zu bergen», so Verardo. Unterkühlt und mit diversen Brüchen wird die Frau ins Berner Inselspital gebracht. 

«Es war angenehm, Zeit mit ihr zu verbringen»

Viviane kommt wieder zu Bewusstsein. «Wir hatten Hoffnung. Wir hörten auch, dass die Ärzte ihre Körpertemperatur wieder regulieren konnten», so Verardo. «Klar, wir dachten an eine lange Zeit der Rekonvaleszenz. Doch wir glaubten, Viviane sei ausser Lebensgefahr.»

Doch dann der Schock am Sonntag: Viviane verstirbt. «Wir waren am Boden zerstört, als wir die Nachricht ihres Todes erfuhren», so Verardo. 

Die Erinnerungen an Viviane G. bleiben jedoch schöne: «Sie war eine liebe, wenn auch zurückhaltende Frau», so Chor-Präsidentin Verardo zu BLICK. «Und sie war immer motiviert bei den Proben. Es war angenehm, Zeit mit ihr zu verbringen. Tragisch, dass sie wegen der Kraft der Natur sterben musste.»

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