Während die Genfer Polizei letzte Woche Dschihadisten jagte, durchsuchte sie die Wohnung von Behnam Najjari (27). Der Schweizer mit iranischen Wurzeln hortete bei sich zu Hause ein ganzes Waffenarsenal. Kalaschnikows, Maschinenpistolen, eine Pump Gun und mehr als 30 Gewehre. Im Wohnzimmer hing eine Nazi-Flagge.
Gegenüber den Medien gab sich der Genfer betont unpolitisch. Er sei nur ein harmloser Waffensammler, mehr nicht. «Ja, ich liebe die Waffen und die Militärgeschichte», sagte Behnam Najjari. «Mache ich mit meinem Dromedar-Gesicht etwa den Eindruck eines glaubwürdigen Neonazis?»
Laut «SonntagsZeitung» ist Najjari allerdings ein Rechtsextremist mit Kontakten zu führenden Neonazis in der Schweiz und im Ausland. Seit mehreren Jahren tritt er als Präsident der rechtsextremen Gruppierung «Egalité et Réconciliation Suisse» auf, ein Ableger des französischen Pendants - gegründet vom judenfeindlichen Schriftsteller Alain Soral. In seinem politischen Kampf arbeiten Najjari mit der Westschweizer Führungsriege der rechtsextremen Partei Pnos zusammen. Im vergangenen Jahr organisierte der Genfer Waffennarr über Facebook mehrere Schiesstrainings, für die sich auch ein militanter Pnos-Aktivist anmeldete. Die Staatsanwaltschaft Genf ermittelt jetzt gegen den Waffenfanatiker, warum sagt sie nicht.
Der Nachrichtendienst des Bundes warnt hingegen vor Rechtsextremen, die sich zunehmend bewaffnen. Im aktuellen Jahresbericht schreibt er: «Schusswaffen werden gesammelt und gehandelt.» Es sei anzunehmen, dass in der Szene «vielfach grössere Sammlungen funktionstüchtiger Waffen bestehen».