Genfer Raubvögel haben ihr Training begonnen
Erste Drohnen-Adler der Schweiz sind geschlüpft

Die Genfer Polizei setzt auf eine gefiederte Drohnenabwehr und hat dafür zwei Adlereier gekauft. Doch auch die Beamten nutzen künftig Drohnen zur Verbrecherjagd.
Publiziert: 25.02.2018 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2023 um 11:20 Uhr
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Ein Adler holt eine Drohne vom Himmel. Zwei Raubvögel gehören jetzt auch zur Genfer Polizei (Archiv).
Foto: KEYSTONE/EPA ANP/KOEN VAN WEEL

Als erstes Korps der Schweiz setzt die Genfer Polizei auf eine lebende Drohnenabwehr: «Wir haben vor einigen Monaten zwei Adlereier gekauft», sagt Sicherheitsdirektor Pierre Maudet zur «SonntagsZeitung».

Charakter der Tiere ausschlaggebend für Erfolg

Inzwischen sind die beiden Raubvögel geschlüpft und haben mit ihrem Training begonnen. «Wir müssen den Jungtieren von Anfang an die Drohnen als Beute präsentieren, damit sie sie später vom Himmel holen.» Läuft es nach Maudets Vorstellungen, sollen die Adler noch dieses Jahr Jagd auf Drohnen machen, die in verbotene Zonen einfliegen oder ohne Bewilligung unterwegs sind.

Wie erfolgreich die Adler dabei sein werden, hängt aber nicht nur von ihrem Training ab. «Es kommt auch auf ihr Verhalten im Kampf an», erklärt Maudet. Das sei wiederum eine Frage des Charakters des einzelnen Tieres. «Es wird sich erst in einigen Monaten zeigen, ob wir diese beiden Adler auch einsetzen können.» Nicht zuletzt müsse die Polizei auch Schutzmassnahmen treffen, damit sich ihre tierischen Helfer im Dienst nicht verletzten.

Verfolgung von Verbrechern mit Drohnen

Doch auch die Polizei selbst setzt auf Drohnen. Riskante Verfolgungsfahrten in belebten Stadtzentren gehören bald der Vergangenheit an, denn das könnten in der Zukunft Drohnen übernehmen.

Eine Arbeitsgruppe der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) empfiehlt den Schweizer Korps den Einsatz der neuen Fluggeräte. «Statt mit Fahrzeugen oder Helikoptern kann die Verfolgung von Verbrechern auch mit Drohnen aufgenommen werden», sagt Sprecherin Anita Senti. Denkbar seien auch Suchaktionen, Aufklärungs- und Erkundungsflüge. In der Schweiz ist der Sichtkontakt mit dem Flugobjekt allerdings noch Pflicht.

Knasti-Post per Luft

Trotzdem setzen immer mehr Schweizer Korps auf die Hilfe von Drohnen, wie eine Umfrage der «SonntagsZeitung» bei allen Kantonspolizeien zeigt. Zehn Korps haben bereits Kopter angeschafft und nutzen sie für die Dokumentation von Unfällen oder auch für die Suche von Personen.

Mit der Anzahl Drohnen haben jedoch auch die Angriffe aus der Luft auf Justizvollzugsanstalten zugenommen. Verschiedene Gefängnisse verzeichneten in den vergangenen Jahren wiederholt Einflüge von Koptern in ihren Luftraum. Hier könnten in Zukunft die Adler aus Genf nach ihrer erfolgreichen Ausbildung eingreifen. (paf)

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