Eine etwas andere Abkühlung hat sich ein junger Mann am Montagabend in der Stadt Genf gegönnt. Er überquerte die Sicherheitsabsperrungen beim Springbrunnen Jet d'eau, legte seinen Kopf auf die Düse der laufenden Fontäne und wurde durch die Kraft des Wassers mehrere Meter weit weggeschleudert.
Aus gutem Grund: 500 Liter pro Sekunde, umgerechnet 2,5 Badewannen, schiessen mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h aus dem Wahrzeichen der Stadt, wie die Industriedienste Genf gegenüber «20 Minutes» angaben. Nach dem ersten Mal hatte der Mann in den Zwanzigern noch nicht genug, er klammerte sich an den Jet. Dieses Mal wurde er mehrere Meter hochgeschleudert, bevor er auf die Platte stürzte. Anschliessend beschloss er, in den See zu springen.
Wer sich dem Wahrzeichen nähert, riskiert eine Anzeige
Zu diesem Zeitpunkt schritt die Polizei ein. Sie war von Zeugen alarmiert worden. Die Einsatzkräfte hievten den Mann in ein Boot. Mit einem Rettungswagen wurde er anschliessend ins Universitätsklinikum Genf gebracht. Wie es ihm aktuell geht, ist unklar.
Aline Dard, Sprecherin der Genfer Polizei, appelliert an die Bevölkerung: «Es ist strengstens verboten, sich dem Jet d'eau zu nähern. Das birgt Risiken.» Wer sich der Fontäne dennoch nähert, riskiert eine Anzeige.
Social-Media-Spott
In den sozialen Medien sammelte die Aktion vor allem eines: Spott. Auf Twitter schrieb ein Nutzer: «Ich würde das Video gerne sehen». «Das Genie des Jahres», kommentierte ein anderer Nutzer ironisch. «Der Typ muss sehr durstig gewesen sein», mutmasste eine Person. «Deshalb leben Männer kürzer», betonte eine andere. Weitere Kommentare lauteten «Es gibt wirklich dumme Leute» oder «Es muss wirklich sehr heiss gewesen sein».
Der Wasserstrahl des Jet d'eau erreicht eine Höhe von bis zu 140 Metern. Der Extremsportler Yves Rossy surfte im August 1995 für einige kurze Sekunden auf der Spitze des Wasserstrahls. Er hatte sich dem Jet d'eau per Gleitflug genähert. Ob der junge Mann Rossy am Montagabend nacheifern wollte? (nad)