Filmfestival
Lang ersehnte Serie und virtuelle Territorien am GIFF 2022 in Genf

Am Donnerstag hat das Geneva International Film Festival (GIFF) das Programm seiner 28. Ausgabe (4.-13.11.) bekanntgegeben. Anaïs Emery, Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin, stellte eine Auswahl der besten aktuellen Produktionen in allen Formaten vor.
Publiziert: 13.10.2022 um 11:43 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2022 um 17:15 Uhr
Anaïs Emery, Generaldirektorin und künstlerische Leiterin, enthüllt am Donnerstag das Programm des 28. Internationalen Filmfestivals Genf (GIFF), das vom 4. bis 13. November stattfinden wird (Archiv).
Foto: SALVATORE DI NOLFI

«Wir streben eine inklusive Definition der siebten Kunst an, die die jüngsten Entwicklungen des Mediums einbezieht», wird Anaïs Emery, die im zweiten Jahr als Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des GIFF fungiert, in einer Mitteilung vom Donnerstag zitiert. Sie lädt das Publikum ein, sich innerhalb des derzeitigen Überangebots dorthin zu bewegen, wo einen traditionelle Empfehlungen und Algorithmen nicht führen können.

Die 28. Festivalausgabe findet nicht nur in den Kinosälen, sondern auch zu Hause statt. So bietet der Internationale Serienwettbewerb etwa die Möglichkeit, eine Serie via Streaming fertig zu schauen, nachdem die ersten beiden Episoden im Kino gezeigt worden sind.

Insgesamt werden 120 Werke gezeigt, darunter zehn Weltpremieren, drei internationale Premieren, fünf Europapremieren und 67 Schweizer Premieren, so das GIFF. Eröffnet wird das Festival mit der Schweizer Premiere der neuen Staffel von Lars von Triers «The Kingdom Exodus», auf die die Fans fast drei Jahrzehnte lang warten mussten.

Im Weiteren stehen die in Cannes gezeigte polnische Produktion «The Silent Twins» von Agnieszka Smoczynska, «Call Jane» von der amerikanischen Regisseurin Phyllis Nagy oder die helvetisch-belgische Indie-Koproduktion «Ailleurs si j'y suis» von François Pirot auf dem Programm.

Prägend ist in diesem Jahr das Serienprogramm. Das GIFF zeigt «Marriage» (Stefan Golaszewski, 2022, GB), die neue Staffel von «Tschugger» (David Constantin) oder «Midsomer Murders» nach den Büchern von Caroline Graham.

Wie jedes Jahr wird das GIFF mehrere Ehrungen vornehmen: Der Geneva Award wird dem dänischen Regisseur Nicolas Winding Refn ("Pusher», «Drive», «The Neon Demon") an einer Doppelveranstaltung verliehen: einer Fern-Masterclass live aus Kopenhagen sowie der Schweizer Premiere seiner nächsten Serie «Copenhagen Cowboy», die demnächst auf Netflix verfügbar sein wird.

Der Film & Beyond Award geht an den Regisseur, Produzenten und Schauspieler Alexandre Astier ("Kaamelott"). Die im letzten Jahr eingeführte Sektion Tales of Swiss Innovation, die die audiovisuelle Innovation in der Schweiz beleuchtet, wird dem ethischen Pornoproduktionskollektiv Oil Productions gewidmet sein.

In den «territoires virtuels», einem 600 Quadratmeter grossen Raum für digitale Kreation, wird die zeitgenössische digitale Produktion anhand von rund 40 Werken untersucht. Es werden zwei immersive Installationen gezeigt: das Virtual-Reality-Projekt «Evolver», das von Cate Blanchett erzählt und von Edward R. Pressman an der Seite von Terrence Malick produziert wurde, und das immersive Theaterstück «Les aveugles», das auf dem Text von Maurice Maeterlinck basiert.

Die Wettbewerbe (Spielfilme, Serien, immersive Werke und solche, die sich mit der Zukunft beschäftigen) enden am 12. November mit der Abschlusszeremonie und der Schweizer Premiere von «The Whale», einem Psycho-Drama mit Schauspieler Brendan Fraser.

Das GIFF bietet dieses Jahr eine noch grössere Veranstaltungsdichte mitten in Genf. Im Maison Communale de Plainpalais und im Théâtre Pitoëff, dem neuralgischen Zentrum der Veranstaltung, werden Vorführungen, Festakte und Masterclasses stattfinden. Diese Orte werden auch ein temporäres Restaurant und eine Lounge-Bar sowie die «territoires virtuels» beherbergen.

www.giff.ch

(SDA)

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