8 Prozent weniger
Fischereiertrag im Genfersee geht zurück

Mit 502 Tonnen gefangenem Fisch ist der Gesamtertrag der Fischerei im Genfersee 2021 im Vergleich zu 2020 um 8 Prozent und im Vergleich zu 2015 mehr als die Hälfte zurückgegangen. Grund ist insbesondere ein Abnahme bei den Felchen.
Publiziert: 13.10.2022 um 14:19 Uhr
Den 129 Berufsfischern vom Genfersee gingen im vergangenen Jahr 8 Prozent weniger Fische ins Netz. (Archivbild)
Foto: VALENTIN FLAURAUD

«Seit 2015 beobachten wir einen mit einer schlechten Reproduktion verbundenen Rückgang der Felchenpopulation, sagte der Biologe Yvon Crettenand von der Walliser Dienststelle für Jagd und Fischerei am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Auch Seesaibling und Forelle- zwei weitere Fische aus der Familie der Salmoniden - pflanzen sich schlechter fort, wenn auch in geringerem Ausmass und wegen anderen Ursachen. Für den Rückgang der Reproduktion gibt es mehrere mögliche Gründe. Die Winter sind nicht mehr hart genug, die Sauerstoffversorgung tiefer Gewässer findet nicht mehr statt und aus einigen Salmonideneiern schlüpfen keine Tiere, sagt der Wissenschaftler.

Auch die Quagga-Muschel, eine exotische Spezies ohne Fressfeinde, die am Grund des Sees lebt, trägt seinen Teil dazu bei. «Durch die Filterung des Wassers hält dieser unerwünschte Neozoon Phosphor zurück. Sie hat damit negative Auswirkungen auf das Wachstum, die Menge und die Qualität von Phytoplankton und de facto Zooplankton, der Grundlage von Fischfutter.»

Zahlenmässig sind die Fänge von Saibling und Forelle in den letzten drei Jahren mehr oder weniger stabil geblieben: 13 Tonnen Saibling (12 im Jahr 2020 und 17 im Jahr 2019) und 6 Tonnen Forelle wurden im Jahr 2021 (8 im Jahr 2020) gefangen und 7 im Jahr 2019), teilte die Internationalen Kommission für die Fischerei im Genfersee am Donnerstag mit.

2021 fingen die 129 Berufsfischer und etwa 6200 Hobbyfischer im Genfersee 195 Tonnen Felchen, verglichen mit 203 Tonnen im Jahr 2020. Im Jahr 2015, einem Rekordjahr, waren es 1145 Tonnen.

Egli war 2021 mit 241 Tonnen (253 Tonnen im Jahr 2020) wie in den Vorjahren der meist gefangene Fisch. Die Hechtfänge gingen mit 21 Tonnen im Jahr 2021 weiter zurück, verglichen mit 29 im Jahr 2020 und 39 im Jahr 2019.

Der Fang von Signalkrebsen ging von 17 Tonnen im Jahr 2018 auf 3 Tonnen im Jahr 2021 zurück. Es sei jedoch schwer zu sagen, ob die Population dieser invasiven Art zurückgeht oder ob sich die Fischer teilweise davon abgewandt haben, stellt Crettenand fest.

(SDA)

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