Am 31. Dezember 2017 steht ein Auto an einer Tankstelle in Breuleux JU in Flammen. Es ist 9.25 Uhr. Die lokale Feuerwehr ordert Verstärkung aus der Zentrale in Tramelan BE an. Es besteht das Risiko, dass sich die Benzinvorräte vor Ort durch die Feuersbrunst des Autos ebenfalls entzünden.
30 Feuerwehrmänner gelingt es, eine Explosion der Tankstelle zu verhindern. 15 Anwohner werden evakuiert. Eine ältere Person muss mit einem Schock ins Spital gebracht werden.
Im ausgebrannten Auto finden die Retter eine Leiche. Es ist José Borruat (57). Der Musiklehrer aus dem Jura stirbt einen grauenhaften Tod. Er hat keine Chance, als sein Toyota Prius Feuer fängt. Die Türen des Autos sind blockiert. Im Innern gefangen, verbrennt Borruat.
Opfer war sehr beliebt und bekannt
Die Nachricht schockiert die Region. Das Opfer war äusserst beliebt, schreibt das Magazin «L'Illustré». Borruat arbeitete als Musiklehrer am Konservatorium in Delsberg JU. An dem Morgen wollte er nur rasch sein Auto auftanken. Er liess sein Handy zu Hause auf dem Tisch zurück. Dann wollte er in die Mehrzweckhalle nach Saignelégier JU, um dort seine Instrumente für das Silvester-Konzert am gleichen Abend aufzustellen.
Borruat hinterlässt drei erwachsene Töchter und seine Lebenspartnerin. Seine Eltern, Claude (83) und Denise Borruat (80), trauern zu Hause in Chevenez JU. Am 25. Dezember 2017 sahen sie ihr einziges Kind zum letzten Mal. «José kam wie jedes Jahr mit vielen Weihnachtsgeschenken auf dem Arm. Er übernachtete bei uns. Am nächsten Tag ging er lachend und glücklich nach Hause», sagen seine Eltern.
Die Familie wollte sich schon bald wiedersehen. Doch am 31. Dezember 2017 klopfen zwei Polizisten gegen 14 Uhr an die Haustür der Eltern. «Ist es schlimm?», fragt Mutter Denise. «Ja, Madame», antworten die Polizisten. «Es wäre besser, wenn wir eintreten könnten.»
Staatsanwaltschaft kontaktiert Toyota
Borruat kaufte seinen Toyota Prius vor drei Jahren. Das Occasionsauto mit Hybrid-Antrieb hatte damals 50'000 Kilometer auf dem Tacho.
Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen. Gab es ein technisches Problem beim Hybrid-Auto? «Wir ermitteln in alle Richtungen», sagt Staatsanwalt Daniel Farine BLICK. «Wir haben auch Toyota kontaktiert. Ein Resultat steht noch aus.»
Toyota rief 2016 in Europa über 713'000 Autos zurück. Grund war ein Problem beim Kontrollsystem, das den Ausstoss des Brennstoffdampfs im Tank regelt. Bei einem Leck könnte das Brandrisiko steigen.