Letzten Samstag wollten Neonazis ein rechtsextremes Konzert in der Schweiz durchführen. Angekündigt war das «Edelweiss Concert» im Kanton Wallis – daraus wurde aber nichts. Das Konzert wurde kurzfristig abgesagt. Nun teilt die Walliser Kantonspolizei mit, dass sie das Konzert in Zusammenarbeit mit dem Nachrichtendienst des Bundes «verhindert» hat.
Der Grund: Am Freitag davor wurde eine französische Band, die einen Konzertauftritt am Samstagabend vorgesehen hatte, nach der Einreise in die Schweiz im Unterwallis angehalten. Die Mitglieder der Musikgruppe wurden kontrolliert und im Anschluss bis an die französische Grenze begleitet. Gegen mehrere Mitglieder wurde eine Einreisesperre verhängt.
Die Walliser Kantonspolizei teilt auf Anfrage von BLICK mit, dass eine mögliche Gefährdung der inneren Sicherheit der Grund war.
Deutsche Rechtsrock-Band war illegal in der Schweiz
Unklar ist, ob die Organisatoren des Konzerts nach der Walliser Intervention auf den Kanton Luzern ausweichen wollten. In Wolhusen LU entdeckten Polizisten nämlich, das ein rechtextremes Konzert bereits mit 150 Besuchern am Laufen war. Mit dabei war die deutsche Band «Kraftschlag». Ihre Bandmitglieder kassierten bereits ein Einreiseverbot und waren somit illegal in der Schweiz.
Zwei Bandmitglieder wurden deshalb aufgefordert, die Schweiz zu verlassen. Nach der Vorsprache der Polizei stellte die Band die Musik ein. Das Treffen der Neonazis wurde nicht aufgelöst, die Kantonspolizei schreibt, dass sie so die Versammlungsfreiheit garantierten wollte.
Band: «Stehe im Dienst des Führers»
Erwartet wurden beim Neonazi-Aufmarsch drei Bands aus der internationalen Rechtsrock-Szene: die französische Gruppe Lemovice, Kraftschlag aus Norddeutschland und die Legion Twierdzy Wroclaw aus Polen. Die französische Band war nicht zum ersten Mal in der Schweiz. So trat sie 2016 im Sommer mit Texten wie «Je vous inspire la terreur, je suis au service du Führer» im Kanton Freiburg auf («Ich erwecke Schrecken in euch, ich stehe im Dienst des Führers»). (pma)
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