Der Unfall schockierte: Vor sechs Wochen stürzte ein schwarzer Peugeot 308 in Caux VD rund 100 Meter einen Hang hinab. Im Auto sassen sechs Schüler der Waadtländer Hotelfachschule Glion. Felipe (†19) aus Costa Rica kam ums Leben.
Am Steuer sass ein Ägypter (18): Er war betrunken und fuhr zu schnell. Am Tag nach dem Unfall setzte sich der Todesfahrer ins Ausland ab (BLICK berichtete).
Jetzt ist klar, wo er ist: Der Ägypter flüchtete in seine Heimat, wie «Le Matin» heute schreibt. Der Todesfahrer hat sich in der Schweiz einen Anwalt genommen.
«Mein Mandant ist bereit, mit den Waadtländer Behörden zusammenzuarbeiten», sagt Anwalt Charles Fragnière zur Zeitung. «Er entzieht sich nicht der Verantwortung. Im Gegenteil. Dieser Unfall ist für alle tragisch.» Der Ägypter stehe noch heute unter Schock. «Das bezeugen ärztliche Atteste.»
Zuerst gelogen
Der Ägypter hatte bei der ersten Einvernahme durch die Polizei gelogen. Er stritt ab, dass er am Steuer sass. Ein Alkoholtest ergab 1,18 Promille im Blut. Auch die anderen Insassen des Autos waren betrunken. Die sechs Jugendlichen sollen zudem bekifft gewesen sein. Sie gaben an, dass die Version des Ägypters nicht stimmt. Am Tag nach dem Unfall setzte sich der Todesfahrer ins Ausland ab.
Staatsanwalt Hervé Nicod ist zuständig für das Dossier. «Ich gehe davon aus, dass sich jemand, der sich einen Anwalt nimmt, sich nicht lustig über die laufende Untersuchung macht», sagt Nicod. Er räumt aber Zweifel ein: «Es ist wahr, daraus kann man keine endgültigen Schlüsse ziehen.»
Exklusive Schule
Die Untersuchungen der Polizei zum Unfall sind noch nicht abgeschlossen. Er werde dann versuchen, den Ägypter noch einmal für eine Einvernahme einzubestellen, sagt Nicod.
Die Hotelfachschule in Glion VD ist weltweit eine der exklusivsten und teuersten Einrichtungen. Die Mitschüler mussten nach dem Unfall psychologisch betreut werden.