Noch immer ist Pascal Jaussi gezeichnet vom brutalen Übergriff vom 26. August. Gesicht und Ohren sind immer noch stark gerötet von den Verbrennungen, wie ihn ein heute veröffentlichtes Bild im Magazin «L’Illustré» zeigt. «Meine Wunden heilen gut. Ich nehme aber immer noch viele Medikamente.» Auch sein Körpergefühl habe sich sehr verändert.
Professioneller Personenschutz
Der Überfall hat seine Spuren bei dem 40-Jährigen hinterlassen: «Ich habe immer noch grosse Angst», sagt Jaussi im Interview im Magazin «L'Illustré»: Er lässt sich und seine Familie derzeit professionell schützen. Wegen der laufenden Untersuchung darf er nicht über den Vorfall sprechen. Wer dahinter stecken könnte, hat Jaussi der Polizei mitgeteilt.
Er bestätigt aber den Verdacht, dass die Attacke etwas mit der Fertigstellung der neuen Satelliten seiner Firma zu tun haben könnte. Denn diese sind äusserst wertvoll. «Wenn man heute Zugriff auf den Weltraum hat, hat man wichtige Informationen. Man weiss, was in Echtzeit geschieht – auf der ganzen Welt.»
Firma in Turbulenzen
Im Interview mit «L'Illustré» spricht Jaussi auch über den Zustand seiner Firma: dubiose Investoren, eine grosse Krise, finanzielle Probleme und nun den grossen Wiederaufstieg mit seinen S3-Satelliten.
Geld spielte bei Swiss Space Systems in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle. So schrieb die «Handelszeitung» nach dem Überfall, dass die Weltraumfirma in den Jahren 2015 und 2016 Zahlungsbefehle von über 4 Millionen Franken erhalten habe.
Trotz Schulden in der Grössenordnung stehe das Unternehmen Swiss Space Systems finanziell nicht vor dem Aus, sagte Jaussi. Der Firma sei erst gerade ein Konkursaufschub gewährt worden und sie befinde sich ausserhalb einer Überschuldung.
Frisches Geld
Pascal Jaussi verwies dabei auf die bereits in einer Medienmitteilung vom Wochenende angekündigte Kapitalisierung von 29 Millionen Franken von einer der Tochterfirmen von S3. Das Geld soll in die Holding transferiert werden, um die Gläubiger auszuzahlen. Er werde sich für sein Unternehmen einsetzen und nicht aufgeben.
Er versicherte zudem, dass die Parabelflüge, in denen Privatpersonen die Schwerelosigkeit erleben können, Ende Januar beginnen sollen. In Zukunft soll der dafür eingesetzte Airbus A340 auf dem Rumpf ein Shuttle bis in 10'000 Meter über Meer tragen. Die Raumfähre soll aus dieser Höhe bis in das Weltall vorstossen und kleine Satelliten in die Erdumlaufbahn schicken. Das Unternehmen preist die Lösung als besonders günstig an, weil das Shuttle wieder verwendet werden kann.
Jaussi will nicht aufgeben: «Dieser Vorfall gibt mir die Wut, weiter zu machen», sagt Jaussi. (nbb/SDA)
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