Er stach 56 Mal auf seine Mutter Maryline B. (†62) ein
Anthony Q. (33) kassiert 13 Jahre Knast

Beim blutigen Familiendrama von La Chaux-de-Fonds NE hat Anthony Q. (33) im Oktober 2017 seine Mutter Maryline B. mit einem Metzgermesser bestialisch umgebracht. Jetzt hat er für die Bluttat 13 Jahre Gefängnis kassiert.
Publiziert: 12.12.2019 um 18:18 Uhr
|
Aktualisiert: 12.12.2019 um 18:44 Uhr
1/6
Mutter Maryline B.* (†62) wurde am 15. Oktober 2017 in ihrer Wohnung in La Chaux-de-Fonds NE erstochen.
Foto: zVg

Ein Strafgericht in La Chaux-de-Fonds NE hat Anthony Q.* (33) für die Tötung seiner Mutter Maryline B.* (†62) und die Verletzung seines damals 36-jährigen Stiefvaters Chokri B.* zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren verurteilt. Seine Ex-Freundin Isabel G.* (32) kam wegen Gehilfenschaft mit fünf Jahren davon.

Die Tat ereignete sich am 15. Oktober 2017 im vierten Stock eines Mehrfamilienhauses in La Chaux-de-Fonds. Anthony Q. ist in Begleitung seiner damaligen Freundin Isabel G. als er die Wohnung seiner Mutter Maryline B. betritt.

«Sie lag tot in einer riesigen Blutlache»

Er hat ein Metzgermesser dabei. Damit geht er auf seine Mutter los. 56 Mal sticht Q. auf seien Mutter ein. Er schlachtete sie regelrecht ab. Auch seinen Stiefvater Chokri B. attackiert er – 13 Mal sticht er zu. B. wird schwer verletzt. Ihm gelingt die Flucht, er kann sich bei einem Nachbarn in Sicherheit bringen. Doch Maryline hatte keine Chance. «Sie lag tot in einer riesigen Blutlache», so eine Nachbarin damals zu BLICK.

Nach der Bluttat flieht Q., wird aber nur 40 Minuten und nur einen Kilometer vom Tatort entfernt von der Polizei festgenommen. Noch am gleichen Abend stellte sich auf die Ex-Freundin des Messerstechers.

Gehilfin Isabel G. (33) kommt mit fünf Jahren Knast davon

Das Gericht hat Anthony Q. jetzt wegen vorsätzlicher Tötung und versuchter vorsätzlicher Tötung zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren verurteilt. Nach Verbüssung der Strafe soll er wegen psychischer Probleme und dem Rückfallrisiko in einer geeigneten Institution interniert werden. Das Urteil liegt damit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Dies hatte eine Verurteilung wegen Mordes und eine 16-jährige Freiheitsstrafe verlangt.

Für Ex-Freundin Isabel G. verlangte die Anklage gar 18 Jahre Gefängnis: Sie habe zwar nicht das Messer in der Hand gehabt, aber die Idee, die Vorbereitung und auch die Ausführung des Mordplans stamme von ihr, argumentierte der Ankläger. Die Klägerin hatte sogar eine lebenslange Freiheitsstrafe für die beiden Angeklagten verlangt.

Die Verteidigung verlangte dagegen für Haupttäter Anthony Q. bloss fünf Jahre Haft. Er sei zum Tatzeitpunkt wegen beruflicher und privater Umstände völlig verzweifelt gewesen. Er habe befürchtet, dass ihm seine Mutter Maryline und Stiefvater Chokri B. seinen Sohn wegnehmen wollten. Für Isabel G., die sechsfache Mutter ist, forderte er lediglich eine Verurteilung wegen Körperverletzung. (rad/SDA)

*Name bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?