Als ein UBS-Angestellter in Genf kurz vor Mittag eine Pause an der frischen Luft macht, wird er von einem Fremden angesprochen. Der Mann zeigt dem Banker ein Foto von dessen Familie, die er als Geiseln genommen hat. Er will Geld, sonst passiert den Geliebten etwas. Der Angestellte rückt eine Tasche mit über einer Million Franken heraus, der Geiselnehmer flüchtet.
Nun hat die Genfer Polizei den mutmasslichen Haupttäter des Raubüberfalls festgenommen. Der Überfall fand im September 2013 auf die UBS-Filiale Cornavin beim Genfer Hauptbahnhof statt.
Die Familie des Bankers blieb zum Glück unverletzt. Die Methode, Familienmitglieder zu entführen, um an Geld von Banken und Juwelieren zu kommen, wird in Polizeikreisen als «Tiger-Kidnapping» bezeichnet.
Ein weiterer Bankräuber geschnappt
Der Genfer Polizei ging bei der Festnahme am Dienstagabend noch ein zweiter mutmasslicher Räuber ins Netz, wie die Justizbehörden am Mittwoch mitteilten. Der zweite Verdächtige soll bei zwei Raubüberfällen auf Bankfilialen in Vernier im Januar sowie in Bernex im März eine Rolle gespielt haben.
Zudem überfiel er mutmasslich Ende August 2015 das Hotel Kempinski in Genf. Zu den verhafteten Personen wurden keine weiteren Angaben gemacht. Die Beute aus den Raubüberfällen wurde ebenfalls nicht beziffert, jedoch als «sehr beträchtlich» bezeichnet. (sda/rey)