Stolze 29'500 Franken Schulden pro Kopf: Alle reden von den Pleite-Griechen. Dabei stecken die Genfer noch tiefer im Sumpf. Die Bruttoverschuldung im kleinen Kanton beträgt satte 33'800 Franken pro Kopf! Kommt es nun zum GExit?
Nein, denn es gibt einen wichtigen Unterschied: In Genf sprudeln die Einnahmen dank der funktionierenden Wirtschaft und guter Steuerzahler. Griechenland hat nicht einmal ein Steuerregister. Kurz: In Griechenland gibt es keine Einnahmen mehr.
Genf kassiert so viel, dass der Kanton sogar 245 Millionen Franken in den Nationalen Finanzausgleich (NFA) bezahlen muss. Der Zuger Peter Hegglin, Präsident der Finanzdirektoren-Konferenz, erklärt: «Der NFA orientiert sich nicht an der Verschuldung, sondern wird aufgrund des Steuersubstrats eines Kantons berechnet.»
Um Schulden zu vergleichen, muss man sie ins Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) stellen. In Griechenland beträgt die Schuldenquote gemäss Berechnung des Internationalen Währungsfonds 175 Prozent, in der Schweiz 48 Prozent.
Genf liegt über dem Schweizer Durchschnitt. Aber weil die Wertschöpfung hoch ist, kann sich der kleine Kanton so hohe Schulden leisten. Den Konkurs eines Kantons schliesst Hegglin aus. Kantonale Kontrollinstrumente weisen rechtzeitig auf eine Finanzknappheit hin. Zudem kann eine Pleite mit Steuererhöhungen und/oder Ausgabenreduktionen abgewendet werden.