Drei Spanier sterben in einer Lawine in Fiesch VS
Tod bei der letzten Abfahrt

Zwei Frauen und drei Männer aus Spanien kamen am Samstag im Oberwallis in eine Lawine. Drei der Skitourenfahrer konnten nur noch tot geborgen werden. Das sind die Opfer.
Publiziert: 02.04.2018 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:45 Uhr
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Zwei Tage vor dem Lawinenunglück: Roman B. (†37, vorne links), Leila P. (†38, Mitte) und Marcos C. (†48, rechts) beim Fondue-Essen in der Mönchsjochhütte. Der Mann in der roten Jacke überlebte leicht verletzt.
Foto: ZvG
Gabriela Battaglia

Ein Fondue in der Mönchsjochhütte im Gebiet des Aletschgletschers. Ein gemütlicher Abend in den Schweizer Bergen, den sich die vier Skitourenfahrer aus Spanien gönnen. Einer ihrer letzten auf ihrer sechstägigen Tour im Berner Oberland und im Wallis.

Das Bild luden sie am letzten Donnerstag auf Facebook. Zwei Tage später sind drei der vier Tourenfahrer auf dem Foto tot. Bergführer Roman B.* (†37), Leila P.* (†38) und Marcos C.* (†48) geraten in Fiesch VS in eine Lawine und sterben – auf ihrer letzten Abfahrt vor der Heimreise.

Hohe Lawinengefahr

Die zwei Frauen und drei Männer brechen am Samstagmorgen von der Konkordiahütte am Grossen Aletschgletscher in Richtung Fiescheralp auf. Jeder trägt ein Lawinenverschütteten-Suchgerät auf sich.

Das Wetter ist schlecht. Es schneit und windet. Die Lawinengefahr ist mit Stufe 4 von 5 hoch. Die Kantonspolizei Wallis warnt: Die prekäre Situation verschärft sich wegen der Niederschläge.

Als die fünfköpfige Gruppe ins Gebiet Obers Tälli bei Fiesch will, löst sich gegen 16.45 Uhr auf 2450 Metern über Meer die Lawine. Alle fünf Spanier werden ausserhalb des Skigebiets verschüttet. Eine nachfolgende Gruppe alarmiert die Polizei und sucht nach den Verschütteten.

Eine Frau und ein Mann können leichtverletzt aus den Schneemassen befreit werden. Roman B., Leila P. und Marcos C. können zwar geortet werden, doch für sie kommt jede Hilfe zu spät. Erst am Sonntag werden ihre Leichen geborgen. 

Grosse Trauer in Spanien

Zu Hause in Spanien ist die Trauer gross. «Meine Freunde – ich liebe euch», schreibt eine Freundin zum Fondue-Bild. Der Bruder von Roman B. bedankt sich im Namen der ganzen Familie: «Wir wissen, dass in diesem Moment die Worte fehlen.»

Roman B. war in Spanien ein bekannter Bergführer, stationiert war er in Chamonix (F). Der Geologe hat über 30 Expeditionen im Himalaya und in Südamerika gemacht. Die zwei weiteren Opfer wohnten in Madrid. Marcos C. war IT-Ingenieur und arbeitete bei Siemens. 

«Aus Respekt gegenüber den Hinterbliebenen und der laufenden Untersuchung äussern wir uns nicht», sagte gestern ein Geschäftspartner von Roman B. gegenüber BLICK.

Ob die Spanier die Lawine selbst auslösten, steht noch nicht fest.

* Namen der Redaktion bekannt

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