Coach Géraldine Fasnacht (32) fuhr vor Snowboarderin Estelle Balet (†21)
Sie musste zusehen, wie ihre «kleine Schwester» starb

Sie musste zusehen, wie ihr Schützling in den Tod raste. Géraldine Fasnacht, Snowboarderin und Basejumperin coachte die gestern tödlich verunglückte Estelle Balet (†21).
Publiziert: 20.04.2016 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:20 Uhr
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Coach Géraldine Fasnacht (36, links) mit ihrem Schützling Estelle Balet (†21).
Foto: Facebook

Géraldine Fasnacht (36) und Estelle Balet (†21) verband eine spezielle Freundschaft. Fasnacht war nicht nur Estelles Coach und Mentorin, sie war ihr Vorbild. Gemeinsam suchten sie das Abenteuer: beim Snowboarden, bei Wingsuit-Sprüngen.

Auch gestern waren die beiden zusammen unterwegs. Für Filmaufnahmen im Mont-Blanc-Massiv. Gemeinsam mit einem Führer flogen sie frühmorgens mit dem Helikopter auf den Gipfel des Portalets (3344 müM) in Orsières VS. Von dort aus wollten sie das schwindelerregende Couloir runterfahren.

Fasnacht fährt als Erste in den steilen Hang. Er scheint sicher, der Schnee hält. Nach 150 Metern hält sie an und wartet auf Estelle.

Doch als diese ins Couloir fährt, löst sich unter ihrem Board ein Schneebrett. Die Lawine donnert ins Tal, reisst Estelle einen Kilometer mit sich. Und tötet die junge Frau. «Sie hatte keine Chance zu überleben», sagte Polizei-Sprecher Jean-Marie Bornet zu BLICK.

Die Lawine ging bei Portalet oberhalb von Orsières VS nieder.
Foto: Kantonspolizei Wallis

Géraldine Fasnacht musste das Drama aus nächster Nähe miterleben. Sie steht unter Schock. «Sprachlos von diesem tragischen Vorfall ist Géraldine nicht fähig, Fragen zum Tod ihrer kleinen Schwester des Herzens zu beantworten», schreibt ihr Anwalt.

Für die 36-Jährige ist es nicht das erste Mal, dass sie den Tod eines nahen Menschen miterleben muss. 2006 verlor sie ihren ersten Ehemann, den Walliser Bergführer Sébastien Gay, beim Speedflying. Er war gegen eine Felswand geprallt. Jede Hilfe kam zu spät.

Erster Wingsuit-Sprung vom Matterhorn

Das hielt sie nicht davon ab, als Snowboarderin und Basejumperin immer wieder neue Herausforderung zu suchen. So war sie im Sommer 2014 der erste Mensch, der mit dem Wingsuit vom Matterhorn sprang. Sie konnte dabei auf eine grosse Erfahrung als Extremsportlerin machen. Schon mit 20 Jahren gehörte sie zu den besten Extrem-Snowboarderinnen.

«Es ist auch auf der Strasse gefährlich», sagte sie einmal in einem Interview mit der «Schweizer Illustrierten». Ihr kleiner Bruder starb mit acht Jahren bei einem Verkehrsunfall.

Dieses Mal traf es ihre «kleine Schwester des Herzens». (stj)

Das verrückte Leben von Estelle Balet

Die verstorbene Freeriderin Estelle Balet gab gerne und oft via Instagram Einblicke in ihr Leben. 6371 Personen haben ihren Account abonniert. Ein letztes Bild veröffentlichte Balet vorgestern, am Tag vor dem Lawinenunglück. Neben Bildern aus den Bergen publizierte sie Impressionen aus dem Privatleben – vom Strandurlaub oder von Momenten mit ihrer grossen Liebe, dem Franzosen Léo Slemett (22). 

Die verstorbene Freeriderin Estelle Balet gab gerne und oft via Instagram Einblicke in ihr Leben. 6371 Personen haben ihren Account abonniert. Ein letztes Bild veröffentlichte Balet vorgestern, am Tag vor dem Lawinenunglück. Neben Bildern aus den Bergen publizierte sie Impressionen aus dem Privatleben – vom Strandurlaub oder von Momenten mit ihrer grossen Liebe, dem Franzosen Léo Slemett (22). 

Mädelsabend: Instagram-Erinnerung an ein Abendessen mit den besten Freundinnen in Sion im Frühling 2015.

Akrobatisch: Balet posiert vor einem Monat mit Kolleginnen.

Champagner nach dem Titel: Vor zwei Wochen als frischgebackene Weltmeisterin in Verbier VS. 

Beach-Urlaub: Die Freeriderin in den Sommerferien 2015 auf Korsika.

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