Bschiss-Winzer Giroud schlägt zurück
«Im Wallis panschen alle ihren Wein»

Er soll Hunderttausende Flaschen Wein gepanscht haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Walliser Winzer Dominique Giroud. Dieser wehrt sich: «Das machen alle anderen auch!»
Publiziert: 07.03.2014 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:52 Uhr
Der Walliser Winzer Dominique Giroud (50) ist in U-Haft.
Foto: Keystone

Harte Vorwürfe gegen den Walliser Winzer Dominique Giroud: Er soll zwischen 2006 und 2009 rund 350‘000 Liter Wein mit billigem Fusel «gestreckt» haben.

Ausserdem soll der Weinbauer, der innert wenigen Jahren zu einem der grössten Walliser Weinproduzenten wurde, gemäss einem Bericht von SRF Trauben aus dem Ausland beigemischt haben.

10 bis 15 Prozent sind erlaubt

Grundsätzlich dürfen Winzer ihren Wein «strecken», also mit anderen Sorten vermischen. Jedoch nur nach genauen Vorgaben: Es darf kein ausländischer Wein dazu gemischt werden, zudem sind höchstens 10-15 Prozent Billigwein erlaubt, heisst es im Gesetz.

Laut Messungen hat Giroud diese Werte massiv überschritten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Betrugs, Warenfälschung und Urkundenfälschung gegen den Winzer.

«Das machen doch alle»

Giroud verteidigt sein Vorgehen und behauptet, das würden alle Walliser Weinbauern tun. Das Walliser Winzertum fürchtet einen Imageschaden und wehrt sich: Um das Vertrauen der Konsumenten nicht zu verlieren, kämpfen sie für schärfere Kontrollen und höhere Bussen.

Denn auch Giroud sei schon mehr als ein Mal erwischt worden – dann jedoch immer nur mit kleineren Bussen, nicht aber Anzeigen davongekommen, wie ein Winzer gegenüber SRF sagt.

Nicht nur wegen illegalen Wein-Verschnitten steht Giroud derzeit am Pranger. Gegen ihn läuft auch ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung. (kmm)

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