Zuerst nur in Deutschland, jetzt auch in der Schweiz. Kuwait Airways weigert sich, israelische Staatsbürger zu transportieren. Das ergeben Recherchen der «SonntagsZeitung».
Von Genf aus fliegt die Airline diverse Flughäfen im Nahen Osten und in Asien an. Ein in der Rhonestadt wohnhafter Israeli wollte ein Ticket von Genf nach Frankfurt kaufen. Der Flug wurde ihm aber verweigert, weil er ein israelischer Staatsbürger ist.
Kein Durchkommen vor Gericht
Er klagte die Airline 2016 in einem Genfer Gericht wegen Diskriminierung ein, unterlag aber, wie sein Anwalt Philippe Grumbach bestätigt. Die stellvertretende Botschafterin Israels in der Schweiz, Michal Hershkovitz, sagt der SonntagsZeitung, dass Israel «jegliche Diskriminierung aufgrund von Rasse, Religion oder ethnischer Herkunft» verurteile. Man hoffe, dass das universelle Prinzip der Nichtdiskriminierung von allen eingehalten würde.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL beschäftigte sich bereits mit einem ähnlichen Fall der Saudia, früher Saudi Arabian Airlines. Bei Fluggästen, die aufgrund ihrer Nationalität von einem Flug ausgeschlossen würden, handle es sich «primär um eine privatrechtliche Angelegenheit, bei der zwischen einer Luftfahrtgesellschaft und einem Passagier kein Beförderungsvertrag zustande gekommen ist», schreibt ein Sprecher.
Und für solche privatrechtliche Belange sei das BAZL nicht zuständig. Auch für strafrechtliche Diskriminierungsklagen verweist das BAZL auf den Gerichtsweg – der zumindest bislang noch keinen Erfolg gebracht hat. (voi)