Wie krank Fabrice Anthamatten (42) ist, zeigt sich in den Fantasien, die er über seine Ex-Freundin Elena* hatte. Kennengelernt hatte er die junge Polin im Alter von 18 Jahren im Jahr 1999 in Irland. Zwei Jahre lang waren sie zusammen.
Während der Zeit, die er anschliessend wegen zwei Vergewaltigungen hinter Gittern verbrachte, entwickelte der psychopathische Häftling einen dringenden Wunsch: seiner polnische Ex-Freundin die Augen auszustechen und sie bei lebendigem Leibe zu begraben. Er machte in seiner Zelle umfangreiche Online-Recherchen, um möglichst viel über ihr Leben herauszufinden.
In seiner Zelle malte er sich das Zusammentreffen mit der Frau aus. Als er 2013 ausgebrochen war und seine Betreuerin Adeline ermordet hatte, flüchtete Anthamatten nach Polen, um seine Verflossene zu suchen. Die Polizei hatte die Ex-Freundin jedoch informiert. Seither ist sie unauffindbar.
Der Polizei hat Elena allerdings eine Aussage gemacht, da die Tat Anthamattens stark mit ihrer Person zusammenhängt. Es war eine Premiere: Bei den Gerichtsverfahren wegen der ersten zwei Vergewaltigungen Anthamattens im Jahr 2003 hatte sich seine Ex-Freundin geweigert auszusagen.
Kein Wunder hat die junge Polin alle digitalen Spuren zu verwischen versucht. Die Westschweizer Zeitung «Le Matin» hat in Irland mit der polnischen Fotografin Anita Kulon gesprochen, die Anthamattens Ex 2008 in Dublin kennenlernte, der sie sich sogar als Fotomodel zur Verfügung stellte.
2013, nach Anthamattens Flucht, erhielt Kulon dann ein panisches Telefonat der Frau, sie solle doch bitte ihren Namen und ihre Bilder von der Website löschen.
* Name abgeändert