Das historische Bahnhofbuffet «La Petite Gilberte» in Courgenay JU hat neue Besitzer. Bruno Bernasconi (56) und seine Frau Evelyne (55) aus Killwangen AG bekamen gestern bei der Versteigerung im Betreibungsamt in Pruntrut JU den Zuschlag. Bei 750'000 Franken.
Neben dem Hotel standen zwei weitere Objekte der konkursiten Stiftung Gilberte de Courgenay zum Verkauf. Das ganze Paket ging für 930'000 Franken an die Bernasconis. 130'000 Franken über dem Richtwert.
Die neuen Besitzer, beide Anwälte, freuten sich. «Es ist ein Schweizer Patrimonium», sagte Bruno Bernasconi. «Wir freuen uns riesig. Auch mein Grossvater selig würde sich freuen.» Das Ehepaar ist in der Region verwurzelt: Sie ist Jurassierin, er machte während des Jusstudiums ein Praktikum in Pruntrut. «Wir wollen das Hotel so weiterführen wie bisher. Der Schweizer Mythos muss weiterleben.»
Rund 50 Personen kamen zur Versteigerung, darunter der Baselbieter Mäzen Moritz Schmidli (90). Das Hotel musste 1997 schliessen, dem Kanton fehlte das Geld, um die Stätte weiterzuführen. Die Gemeinde gründete daraufhin die Stiftung Gilberte de Courgenay. Darin investierte der «angefressene Gilberte-Fan» Schmidli viel Geld. Allein für den Kauf des Hauses gab er 750'000 Franken à fonds perdu. Später unterstützte er die Sanierung mit einem Darlehen von einer Million. 2001 wurde das historische Haus mit einem grossen Fest wiedereröffnet.
Doch als sich Schmidli zurückziehen wollte, geriet die Stiftung in Schwierigkeiten: Der Mäzen verlangte eine halbe Million zur Finanzierung seines Lebensabends zurück. Neue Geldgeber wurden nicht gefunden. 2003 ging die Stiftung in Konkurs.
«Ich freue mich sehr, dass die ‹Petite Gilberte› bestehen bleibt», sagte Moritz Schmidli, der extra zur Versteigerung aus Norddeutschland angereist war. Der Erlös geht grösstenteils an ihn.
Auch der Gemeindepräsident von Courgenay, Didier Jolissaint, strahlte. «Die Deutschschweizer haben den Wert des Hauses begriffen. Die Westschweizer leider nicht.»
Berühmt wurde es durch den Film «Gilberte de Courgenay» von 1941. Er sollte die Kampfmoral der Schweizer Soldaten im Zweiten Weltkrieg stärken. Anne-Marie Blanc spielte die Hauptrolle. Das berühmte Lied «C’est la petite Gilberte» machte der Soldatensänger Hanns In der Gand 1917 schweizweit bekannt. Im Hôtel de la Gare servierte während der Grenzbesetzung im Ersten Weltkrieg eine Wirtstochter, die die Wehrmänner aufmunterte. Die junge Frau wurde zur Ikone, zum Sinnbild der Soldaten-Mutter. Keine Legende: Gilberte Elisa Montavon, so ihr voller Name, lebte von 1896 bis 1957 und war eine der Töchter des Wirts des Hôtel de la Gare.
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