In Satigny GE hat sich heute in einer Industriezone ein Chemieunfall ereignet. Ein Einsatzleiter der Feuerwehr bestätigte gegenüber Blick.ch eine entsprechende Meldung des Onlineportals «20 Minutes»: «Die Feuerwehr ist mit 25 Mann und zwei Fahrzeugen vor Ort. Sie Situation ist unter Kontrolle und es gibt keine Personen, die zu Schaden gekommen sind.»
Zum Chemieunfall kam es im Inneren eines Lastwagens auf dem Gelände einer Transportfirma. Zwei Fässer mit 200 Liter Ethylendibromid waren gegeneinandergestossen und eine geringe Menge der Chemikalie trat aus.
Die 50 Angestellten des Transportunternehmens wurden vom Firmengelände evakuiert. Fünf von ihnen, die mutmasslich mit dem Ethylenbromid in Kontakt gekommen waren, blieben unverletzt.
Die Chemikalie wurde unter Aufsicht der Empfängerfirma Givaudan in andere Fässer umgefüllt. Die 25 eingesetzten Feuerwehrleute gingen ihren Aufgaben in Schutzkleidung nach.
Ethylendibromid ist eine farblose bis gelbliche Flüssigkeit. Ihre Dämpfe sind viel schwerer als die Luft. Bei Erhitzung über 340 Grad spaltet sich stark ätzender Bromwasserstoff ab. Verwendet wird die Chemikalie etwa für Insektenvertilgungsmittel und in Treibstoffen zur Verminderung von Bleiablagerungen im Motor. Die Substanz wirkt narkoseähnlich, reizt die Schleimhäute stark und ist zudem stark krebserregend und herzschädigend.
Das Transportunternehmen in Satigny befindet sich nur wenige Kilometer vom Kernforschungszentrum Cern in Meyrin entfernt. Erst vor wenigen Wochen war es in Satigny zu einem grösseren Zwischenfall gekommen. Damals war in einer Recycling-Firma ein Feuer ausgebrochen. (SDA/tom/vsc)