«Schneiden wir ihm den Schwanz ab», hiess es zuerst. Damit wollten sechs Walliser möglichst grosse Beachtung finden, um dem Rossschwanz tragenden SVP-Staatsrat Oskar Freysinger bei seiner Wiederwahl einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Die Gruppe bekam die gewünschte Aufmerksamkeit – innert drei Wochen kamen über Crowdfunding 39'000 Franken zusammen. Jetzt haben sich die Initianten etwas gemässigt und fordern: «Schneiden wir ihm den Weg ab.»
Dieser Slogan steht auf einem Flyer, der dieser Tage in sämtliche 160'000 Haushalte des Kantons flattert. Die Druckkosten für die Aktion betragen 12'000 Franken.
Was passiert mit dem Rest der Spenden?
Die übrigen 27'000 Franken sollen für die Massenverteilung der Flugblätter verwendet werden.
«Keine Parteien dahinter»
Die vier Freysinger-Gegner aus Monthey geben auf der Vorderseite des Papiers eine Anleitung, wie ein Wahlsieg Freysingers bei den kommenden Staatsratswahlen zu verhindern ist. Auf der Rückseite sind fünf Punkte aufgelistet, die der SVP-Politiker während seiner Amtszeit verbockt hat.
Unter anderem geht es dabei um eine vorübergehende Zusammenarbeit des Staatsrats mit dem umstrittenen Buchautor Piero San Giorgio, der sich wiederholt rassistisch äusserte, Gewalt verherrlichte und Behinderte verhöhnte (BLICK berichtete).
«Die Initianten wollen die Leute mit einer kritischen Bilanz wachrütteln», sagt Stefan Andereggen heute in der Tageszeitung «Walliser Bote». Andereggen war für die Übersetzung des Flyers ins Deutsche verantwortich. «Hinter dem Unterfangen stehen keine Parteien.» (noo)