Nach gerade mal fünf Jahren stellt Joiz seine Sendungen in der Schweiz ein. Der Konkurs dürfte alle 75 Mitarbeiter den Job kosten. Nur ein Ableger des Jugendsenders in Deutschland soll weitergeführt werden.
Nun eilt SP-Nationalrat Cédric Wermuth (30) der Joiz-Crew zu Hilfe. Sein Plan: Der Privatsender soll im sicheren öffentlich-rechtlichen Hafen ankern. Denn der Werbemarkt in der Schweiz sei zu klein für ein solches Unternehmen.
Einen entsprechenden parlamentarischen Vorstoss reicht Wermuth in der kommenden Herbstsession ein. «Der Schweiz geht mit der Schliessung von Joiz ein äusserst innovatives Projekt verloren», bedauert der Aargauer. Der Sender wage immer wieder neue, innovative Formate und nutze das Potenzial von Social Media.
«Fernsehlabor»
Zudem habe dieses «Fernsehlabor», so Wermuth, in kürzester Zeit mehrere Talente wie die Moderatorin Gülsha Adilji (30) hervorgebracht.
Für schräge Experimente habe es bei den Sendern der SRG naturgemäss wenig Platz. Zudem biete gerade ein Programm wie das von Joiz Chancen für junge Moderatoren. Wermuth verlangt vom Bundesrat, im Detail zu prüfen, wie der Sender künftig weitergeführt werden könne.
Es seien verschiedene Varianten denkbar. Neben einem Neustart von Joiz unter dem Dach der SRG sei auch eine teilweise oder vollständige Finanzierung aus Billag-Gebühren möglich.