Das Berggasthaus Aescher-Wildkirchli im Kanton Appenzell Innerrhoden klebt an einer hundert Meter hohen Felswand mit wunderschönem Blick ins Tal. Einst ein Rückzugsort für Sennen, ist das «heemelige Berggaschthuus» (Eigenwerbung) heute ein beliebtes Reiseziel. Zu beliebt für das Wirtepaar Knechtle, das es seit vier Jahren führt. Die vielen Touristen nerven sie. Jetzt haben Knechtles die Notbremse gezogen.
Genug von Nervtouristen
Normalerweise bietet das Berggasthaus rund 35 Schlafplätze an. Doch bereits seit einem Jahr können Gäste diese nicht mehr online reservieren. Nur vor Ort konnten Touristen einen Schlafplatz buchen. Nun ist auch damit Schluss.
Denn künftig soll das Aescher auch Einheimischen Platz bieten und nicht nur Reisenden, schreibt das «St. Galler Tagblatt». Ausserdem will das Wirtepaar mehr Zeit für seine drei Kinder haben. Dass eine solche Aktion Kunden vergraulen könnte, darüber macht sich Familie Knechtle keine Sorgen. «Sogar bei schlechtem Wetter kommen die Leute», sagt Bernhard Knechtle der Zeitung.
Gebühr für Extra-Besteck
Letztes Jahr sorgte die Beiz schon einmal für einen Aufreger, weil es für zusätzliches Besteck zwei Franken verlangt. Ohnehin hält der 32-jährige Knechtle nicht viel von Gästen mit Extrawünschen, die zum Beispiel Wasser für ihren Hund verlangen.
Was genau die Knechtles unter Einheimischen verstehen und wie lange diese Übernachtungssperre für Touristen gelten soll, ist unklar. Das Wirtepaar war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (jmh)