Menschen sind schnell von seiner einnehmenden Art fasziniert, doch Andreas W.* ist gefährlich. Aus Rache und Eifersucht zerstört er das Leben seiner Opfer.
Seine Ex-Partnerin M. V.* (36) pries er im Internet als «Hobby-Nutte» an, schrieb, dass sie an ihrem Arbeitsort, dem Migros-Hamam, einen Sexclub betreibe. Dazu stellte er intime Bilder von ihr ins Netz (BLICK berichtete). M. V. ist machtlos. Damit ist sie nicht die Einzige. Im BLICK packen jetzt weitere Opfer von Andreas W. aus.
Eines von ihnen ist der Chefredaktor von «Xtranews», Thomas Rodenbücher (48). Auch ihm und dessen Lebenspartnerin machte der Stalker in Duisburg (D) das Leben zur Hölle. Der Horror fing Mitte 2012 mit einem kritischen Bericht an. «Ich schrieb darüber, dass Andreas W. wegen versuchter Vergewaltigung verurteilt wurde», erzählt der Chefredaktor.
Er terrorisierte mit Bestellungen
«Daraufhin bestellte er Pizza-Lieferungen und andere Waren auf unsere Namen. Einmal schickte er Polizei und Sanität zu uns nach Hause mit der Begründung, meine Lebenspartnerin wolle sich umbringen. Auch wurden wir regelmässig von nächtlichen Anrufen geplagt», sagt er. BLICK liegt eine Rechnung für eine Weltreise vor, die der Stalker für Thomas R. und seine Frau gebucht hatte – mit dem teuersten Champagner auf der Kabine. Kostenpunkt für die Schiffsreise: Rund 20'000 Euro, zahlbar innert 30 Tagen. «Wir mussten mehrmals mit der Reisegesellschaft telefonieren. Sie wollten die Rechnung zuerst nicht stornieren. Doch dann sahen sie endlich ein, dass sie keine Beweise hatten, dass wir die Reise gebucht hatten.»
Betrieben wegen 300 Euro
Anders eine Schweizer Firma, die nun Rodenbüchers Lebenspartnerin wegen 300 Euro betreibt. «Wir haben ihn angezeigt, doch ohne Erfolg. Er flüchtete nach Dänemark, ohne sich beim Vermieter abzumelden. So konnte ihn die Staatsanwaltschaft nicht belangen», sagt der Journalist. Sein heutiges Stalking-Opfer M. V. habe damals fest zu ihm gehalten.
Umgang mit Nazi-Grössen
Der Stalker und Astrologe war Mitglied der rechtsradikalen Partei Pro NRW. Er habe regen Umgang zur rechten Szene gepflegt: «Auf seiner Geburtstagsfeier waren Nazigrössen aus ganz Duisburg zugegen. Auch der Parteivorsitzende der Pro NRW, Markus Beisicht, trank dort seinen Whisky und wurde dabei von vier Personenschützern bewacht», so Thomas Rodenbücher, der damals auch eingeladen und baff war. «Dieser Mann ist nicht fassbar. Sobald man ihn dingfest machen will, taucht er unter.»
Zurzeit befindet er sich laut eigenen Angaben in London. In einem E-Mail an BLICK schreibt er geheimnisvoll: «Grundsätzlich gilt: das Einzige, was einen Psychopathen stoppen kann, ist ein noch grösserer Psychopath.»
* Name der Redaktion bekannt