Die Lokomotive schiebt den Schnee vor sich her. Die Gleise sind nicht zu erkennen, als die Rhätische Bahn am Bahnhof Celerina/Schlarigna Staz GR vorbeifährt. Zu stark hat es in der Nacht auf Donnerstag geschneit. Die Bahn fährt trotzdem weiter, das Leservideo könnte perfektes Marketing für Graubünden Tourismus sein.
Anfang Woche sah es vieleorts in den Schweizer Bergen anders aus. Autofahrer steckten fest oder kamen ins Rutschen. Ein plötzlicher Wintereinbruch sorgte am Montag für Chaos auf den hochgelegenen Strassen. Dann die Ankündigung: Diese Woche kommt noch mehr Schnee!
Der ist jetzt da, die Schneefallgrenze liegt bei 1000 Metern. Leserreporter schicken Bilder vom eingeschneiten Davos und dem Oberengadin. In den Bergen ab 1500 Metern wurden bis zu 40 Zentimeter Schnee erwartet. «Ab 2000 Metern kann es auch gut ein halber Meter werden», sagte Stefan Scherrer von Meteonews am Mittwoch zu Blick.
Schneefallgrenze unter 1000 Meter
Diese Ankündigung hat sich bestätigt. Wie Bilder von Leserreportern zeigen, erwachen viele Ortschaften in höheren Lagen am Donnerstagmorgen unter einem weissen Mantel. Vor allem im Bündnerland hat sich die weisse Pracht ausgebreitet. Spitzenreiter ist Sils im Oberengadin mit 56 Zentimeter! In Arosa waren es 37 Zentimeter.
Meteonews teilt am Morgen bei Twitter mit: «Wie erwartet ist die Schneefallgrenze vielerorts knapp unter 1000 Meter gesunken, dank der Niederschlagsabkühlung zum Beispiel in der Surselva sogar bis gegen 700 Meter.»
Erste Wintersperren
Der Wintereinbruch sorgte oberhalb von 1000 Metern auch für schneebedeckte Fahrbahnen, wie SRF Meteo weiter mitteilte. Dies führte auch dazu, dass zahlreiche Alpenpassstrassen für den Verkehr zumindest vorübergehend gesperrt wurden. Einige wurden auch bereits in die Winterpause geschickt.
Im Kanton Uri verhängte die Baudirektion bereits am Mittwoch am Furka-, Susten- und Klausenpass die Wintersperre, wie diese am Donnerstag mitteilte. Nicht befahrbar wegen des Schnees war auch die Gotthardpassstrasse. Ab Freitag wird diese dann definitiv geschlossen.
Wintersperren gelten laut dem TCS unter anderem auch für den San Bernardinopass, den Nufenenpass, den Grimselpass sowie den Pragelpass. Gesperrt waren am Donnerstag auch der Splügenpasss, die Forcla di Livigno sowie der Flüelapass. Offen, aber schneebedeckt waren unter anderem der Albulapass, der Malojapass, der Berninapass, der Simplonpass und der Julierpass.
Hochnebel statt Schnee im Flachland
Das Flachland kommt erstmal nicht in den Winter-Genuss. Anstatt Schnee fällt am Donnerstag vor allem im östlichen Mittelland noch Regen. Danach dürfte es laut Meteonews weitestgehend trocken werden. Es bleibt allerdings kühl. In den Bergen bleibt die weisse Pracht liegen.
Im Laufe des Tages hört der Schneefall allmählich auf. In den kommenden Tagen breitet sich ein Hochdruckgebiet aus, es bleibt trocken und nur noch lokal fällt leichter Regen oder Schnee. Während in höheren Lagen meist die Sonne scheint, breitet sich über dem Flachland ein zäher Hochnebel aus. (euc/zis/SDA)
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