Die Zahl der Konfessionslosen nimmt Jahr für Jahr zu, und an den Gottesdiensten nehmen immer weniger Gläubige teil. Das macht dem Bistum Chur Sorgen. «Wenn der christliche Glaube an die Offenbarung des Sohn Gottes immer mehr verdunstet, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Festtage, die an diesen Sohn Gottes erinnern, ebenfalls verschwinden oder umbenannt werden», sagt Bischofssprecher Giuseppe Gracia der «Aargauer Zeitung».
Das würde Andreas Kyriacou, Präsident der Freidenker-Vereinigung Schweiz, begrüssen. Er fordert gar die Abschaffung der christlichen Feiertage. Seine Begründung: «Die meisten Personen kennen die religiöse Bedeutung der Feiertage, wie Auffahrt oder Pfingsten, gar nicht», sagt er zur «Aargauer Zeitung».
Festtage umbenennen
Kyriacou sagt zur Zeitung: «Wären die Feiertage mit einem Gottesdienstzwang verbunden, dann würden die hohen Feiertage mit Sicherheit im Nu abgeschafft.» Seine Idee: Es soll dafür jährlich arbeitsfreie Tage geben.
Feiertage, die auf eine religiöse Bedeutung zurückführen, sollten umbenannt und arbeitsrechtlich «wie andere Sonntage zu behandelt werden». Würden sie auf einen Sonntag fallen, würde der Montag darauf arbeitsfrei sein. Das gelte genauso für die weltlichen Feiertage, wie beispielsweise der 1. Mai und der 1. August.
Anne Durrer, Sprecherin des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), warnt davor, die Feiertage abzuschaffen. Die Kirche unterstütze eine ausgewogene Balance zwischen Ruhe und Arbeit. Die Bedeutung der Feiertage und des Wochenrhythmus reiche weit über religiöse Belange hinaus. (na)
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