Vor drei Monaten verhalf Gefängnisaufseherin Angela Magdici (32) dem Häftling Hassan Kiko (27) zur Flucht. Das Liebespärchen türmte aus dem Zürcher Gefängnis Limmattal nach Bergamo (I), wo die italienische Polizei es am Karfreitag verhaftete.
Magdici wurde Anfang Mai in die Schweiz ausgeliefert. Letzte Woche wurde auch Hassan Kiko zurückgebracht. Der wegen Vergewaltigung verurteilte Kiko sitzt nun wieder im Knast – und wartet auf seine Angela. «Er will Angela so rasch als möglich wiedersehen», betont Valentin Landmann (65), der Anwalt von Hassan Kiko.
Und auch Angela Magdici kann es kaum erwarten, Hassan Kiko im Knast zu besuchen. «Frau Magdici ist nach wie vor verliebt», sagt ihr Zürcher Anwalt Urs Huber (53).
Ein Gesuch, mit dem die stundenweise Zusammenführung der beiden im Gefängnis beantragt werden soll, sei in Vorbereitung, sagt Huber. Rechtlich steht dem grundsätzlich nichts entgegen. Das Obergericht des Kantons Zürich muss das Gesuch absegnen, wobei es den Entscheid wohl an die Zürcher Staatsanwaltschaft delegieren wird.
Anwalt Urs Huber ist zuversichtlich, dass Angela Magdici und Hassan Kiko ihr Liebesleben auch weiterhin pflegen können.
Magdici hatte kurz nach ihrer Rückkehr in die Schweiz erklärt, Kiko sei der Mann ihres Lebens. Wörtlich sagte sie: «Ich habe noch nie einen so ehrlichen, gefühlvollen und lustigen Menschen wie ihn kennengelernt.»