Seit Freitag ist im gesamten Tessin generell kein Feuer im Freien erlaubt, wie auf der Gefahren-Webseite des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zu sehen ist. Es herrscht erhebliche bis grosse Waldbrandgefahr. Das Gleiche gilt für die südlichsten Ecken des Kantons Graubünden.
In weiten Teilen des Wallis, des Berner Oberlands sowie des restlichen Bündnerlandes gilt die dritthöchste von fünf Waldbrand-Gefahrenstufen «erheblich». Dort ruft der Bund zu sorgfältigem Umgang mit Feuer im Wald und in Waldesnähe auf.
Grund für die zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlichen Massnahmen ist die anhaltende Trockenheit in der Schweiz. An vielen Orten fiel im Monat November noch kein einziger Tropfen Regen, wie der Wetterdienst SRF Meteo am Freitag mitteilte.
Verschärft wird die Lage durch die heissen vorangegangenen Monate: Weitherum war der Sommer 2015 zusammen mit dem Sommer 2003 der trockenste seit langer Zeit. Danach ging die Trockenphase weiter. Vielerorts hält sie nun schon seit mehr als fünf Monaten an.
Laut den Meteorologen gibt es am Freitagabend zwar stellenweise Regen. Allerdings bleiben die Niederschlagsmengen äusserst bescheiden. «Mehr als 1 bis 2 Millimeter liegen wohl kaum drin», schreibt SRF Meteo. Die Gebiete mit der höchsten Waldbrandgefahr liegen zudem ausserhalb der Störungszone. Dort bleibt es bis auf weiteres trocken.
Dass dies nicht ganz ungewöhnlich ist, zeigt ein Blick in die jüngeren Geschichtsbücher. 2011 fiel im November an vielen Orten in der Schweiz nicht ein einziger Regentropfen, wie SRF Meteo schreibt. Beispielsweise in Glarus, Adelboden BE, Altdorf, Luzern und Davos GR regnete es nie.
Ganz anders vor einem Jahr: Damals gab es am Lago Maggiore schwere Überschwemmungen, und Hangrutsche forderten im Tessin Todesopfer. In Lugano und im Val Bavona war es der nasseste November seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. (SDA)