Das für Uri zuständige Bistum Chur bestätigte heute mit einer Mitteilung einen Bericht der «NZZ am Sonntag», wonach der betroffene Priester von Bürglen UR seine Pfarrei verlassen müsse. Im Oktober 2014 hatte Wendelin Bucheli ein lesbisches Paar den Segen erteilt. Der Fall sorgte daraufhin für Schlagzeilen. Wendelin wird zurück ins Bistum Lausanne gerufen, wo er geweiht worden war.
Der Churer Bischof Vitus Huonder ist «dankbar» für diesen Schritt. Er habe den Pfarrer gebeten, seine Demission einzureichen. «Sein Dienst im Bistum Chur soll spätestens im Sommer 2015 zu Ende gehen», heisst es in der Mitteilung.
Vorgehen war vom Pfarreirat abgesegnet
Pfarrer Bucheli hatte nach der Segnung dem «Urner Wochenblatt» gesagt, dass er sich den Schritt reiflich überlegt habe. Heutzutage würden Tiere, Autos und sogar Waffen gesegnet. Warum solle nicht auch ein Paar gesegnet werden können, das den Weg gemeinsam mit Gott gehen möchte, erklärte der Pfarrer.
Der Geistliche hatte vor der Segnung der beiden Frauen das Pfarreiteam, den Kirchenrat und den Pfarreirat informiert. Dieser befasste sich an einer Sitzung mit dem Thema und sprach sich im Grundsatz dafür aus.
Herzlose Katholiken
In den vergangenen Tagen hatte auch die Bischofskonferenz mit Kündigungen für Schlagzeilen gesorgt. Ihren Posten verlieren der stellvertretende Generalsekretär Marco Schmid und der Informationsbeauftragte Simon Spengler. Offiziell werden die Aufgabenbereiche im Generalsekretariat und in der Kommunikationsstelle neu geregelt.
Insbesondere die Kündigung für Simon Spengler hat jedoch Wellen geworfen und den Verdacht genährt, der ehemalige «Blick»-Journalist sei zu fortschrittlich und zu offensiv gewesen. Zwei Mitglieder der SBK-Medienkommission ziehen nun die Konsequenzen. Werner de Schepper, Interimspräsident der Kommission, und Othmar Baeriswyl haben ihren Rücktritt angekündigt.
Auf dem Kirchenportal kath.ch geht de Schepper - ab 1. März Co-Chefredaktor der «Schweizer Illustrierten» - mit der Bischofskonferenz hart ins Gericht. Sie habe Spengler auf eine «nicht-christliche Art» und hinterrücks entlassen. Die Medienkommission sei nicht mit den Tatsachen konfrontiert worden. Der SBK gehe es nur um die eigene Macht. (cat/SDA)